C Opernnetz - Zeitschrift fuer Musiktheater und Oper
 
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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN



 
 

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Für jeden Gast offen

Die Oper in Pilsen beeindruckt durch hochklassige Aufführungen, wird allerdings aus deutscher Perspektive fahrlässig vernachlässigt. Jarmila Kašparova ist veranwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Theaters und antwortet in der Reihe backstage.

opernnetz: Das Tyl-Theater Pilsen wird von deutscher Seite kaum wahrgenommen. Ist das ein Problem der Nähe zu den Prager Opernhäusern – oder geht es Ihnen gar nicht um auswärtige Besucher, sondern vielmehr um einen Auftrag für das interne kulturelle Leben in einer Stadt im dramatischen Strukturwandel?

(Wir kennen diese Probleme im Ruhrgebiet sehr gut!)

Jarmila Kašparová: Wir arbeiten mit einigen Reisebüros und Vereinen aus Bayern zusammen. Diese Organisationen kommen regelmäßig zu uns zu Ballett- und Opernvorstellungen, sowie von Zeit zu Zeit zu einigen Operetten und Musicals. Wir haben auch enge Kontakte mit dem Centrum Bavaria-Bohemia in Schönsee. Weiter entfernt von der Grenze sind wir nicht gegangen – die Entfernung ist nach unserer Meinung zu groß um zu einer Vorstellung am gleichen Tag zu kommen und nachher wieder nach Hause zu fahren. Trotzdem ist unser Theater für jeden Gast offen, egal ob aus Pilsen, der Pilsner Region, Westböhmen oder aus dem Ausland.

opernnetz: Wie ist das Tyl-Theater organisiert: Wer finanziert das Haus? Wer hat Einfluss auf die Leitungs-Funktionen? Welche Institutionen fördern den Publikumszuspruch für die Oper?

Jarmila Kašparová: Das Theater ist eine Beitragsorganisation – wir bekommen Subvention von der Stadt Pilsen, von der Pilsner Region, etwas auch vom Staat.

opernnetz: Welche Kriterien bestimmen die Auswahl des Programms: Steht die große tschechische Opern-Tradition im Vordergrund oder geht es dem Tyl-Theater um „neue“ Entwicklungen des Musiktheaters? Und: Gibt es Koproduktionen mit anderen Theatern? Schließlich: Gibt es Perspektiven für die nächsten Spielzeiten?

Jarmila Kašparová: Unser Theater hat vier Ensembles: Ballett, Oper, Operette und Musical und Schauspiel. Jedes Ensemble hat seinen Dramaturgen, der das Repertoire sucht und auswählt für die Saison. Jede Saison bereitet das Opernensemble vier Premieren vor. Nach der Anfrage von Zuschauern bleiben einige Titel im Repertoire für weitere Saisons, einige Titel werden nur während einer Saison gespielt und einige bleiben im Stammrepertoire. Man versucht das Gleichgewicht zwischen den tschechischen und ausländischen Opern zu halten.

Ein paar statistische Daten zum Theater Pilsen:

Im Jahre 2008 hatte das Opernensemble elf Opernproduktionen im Repertoire und 106 Opern-Vorstellungen gespielt. Die Auslastung liegt mit 29.858 Besuchern bei 72,71 Prozent.

Unter den Solisten findet man drei ausländische Ensemblemitglieder aus der Ukraine, aus Bulgarien und aus Russland; es gibt daneben auch einige ausländische Choristen und Musiker.

(Die Fragen stellte opernnetz-Herausgeber Franz R. Stuke)

Backstage-Archiv

Der schnöde Mammom? (Dezember 2008)

Die Wagner-Festspiele im oberösterreichischen Wels

Schule und Theater

Wolfgang Quetes zum Thema Co-Produktionen (6.5.2008)

Der permanente Kampf um Zuspruch - rund ums Theater Brandenburg (1.4.2008)

"Ohne Melodie geht's nicht" - der Komponist Giselher Klebe im Gespräch. (11.4.2008)

Ulrich Peters blickt zurück und nach vorn (8.4.2008)

André Bücker über Toleranz, Gewalt und Extremismus (23.3.2008).

Peter Spuhler über Baustellen, neue Bühnenwerke und das Theater im Wandel (12.3.2008)

Dr. Michael Wieler über die Theaterfusion in Görlitz (22.02.2008)

Gregor Horres über Ernst Kreneks "Jonny spielt auf" am Pfalztheater Kaiserslautern (16.2.2008)

Johannes Reitmeier über seine Arbeit am Pfalztheater Kaiserslautern
(21.12.07)

Dr. Ulrich Peters, der neue Intendant am Gärtnerplatz in München
(2.12.07)

Regula Gerber:
Zwei Jahre Intendanz in Mannheim

(12.11.2007)

Deutsche Musicals:
Eine Bestandsaufnahme

(11.9.2007)

Uwe Sandner:
Deutschen Kulturauftrag schützen

(30.8.07)

Rüdiger Beermann:
Ein unvergesslicher Abend

(22.7.07)

Rainer Friedemann:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

(18.6.07)

Dr. Michael W. Schlicht:
Kürzungen bedeuten das Ende

(4.6.07)

Mannheim liegt Susan Maclean
zu Füßen

(26.4.07)

Dr. Martin Roeder-Zerndt:
Gastspiele auf hohem Niveau

(25.4.07)

Achim Thorwald:
Edelstein im Schuck des
Staatstheaters

(15.4.07)

Uwe Deeken:
Betteln um gute Leute

(13.3.07)

Prof. Matthias Oldag:
Einsparungsdebatte fatal

(26.2.07)

Hans Zender:
Musltiperspektivisches Musiktheater

(25.10.06)

Ute Scharfenberg:
Neugierde auf "mehr" wecken

(19.04.06)

Holger Schultze:
Eine große Bandbreite anbieten

(28.03.06)

Wolfgang Bergmann:
Schlussendlich entscheidet der
Zuschauer

(22.11.05)

Gustav Kuhn:
Entkrampfung der Opernregie

(31.8.05)

Rainer Mennicken:
Neue Formen und Inhalte
ausprobieren

(31.5.05)

Ursula Benzing:
Das Publikum langsam heranführen

(16.3.05)

Wiebke Hetmanek:
Unmittelbaren Zugang zum Werk finden
(14.3.05)

Mladen Tarbuk:
Wagner sehen und hören

(21.2.05)

Dr. Oliver Scheytt:
Kulturinteressierte mobil machen
(19.1.05)

Prof. Dr. Peter P. Pachl:
Abenteuer Siegfried Wagner
(9.1.05)

Christian Pade:
Theater als Versuchslabor

(5.11.04)

Christof Loy:
Der mikroskopische Blick

(3.11.04)

Christian Esch:
Oper vor Musealisierung bewahren

(23.9.04)

Aaron Stiehl:
Ruhe im Wahnsinn
(10.3.04)