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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Rüdiger Beermann

Rüdiger Beermann ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Festspielhaus Baden-Baden


Links

www.festspielhaus.de

 

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Ein unvergesslicher Abend

Das Festspielhaus Baden-Baden - ein Haus ohne Subventionen. Doch die Besucherzahlen stimmen. Rüdiger Beermann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, gibt einen Einblick in die erfolgreichen Strukturen der Institution.

Opernnetz: Wie sieht der Etat des Festspielhauses aus? Welche Blöcke bestimmen die Einnahmen - und wie verteilen sich die Ausgaben?

Rüdiger Beermann: Der Gesamtetat des Festspielhaus Baden-Baden beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Zusätzliche Besucher sowie neue private Spender und Sponsoren ergeben eine jährliche Ergebnisverbesserung von 25 Prozent durchschnittlich.

Die Einnahmen gliedern sich:
66 Prozent Erlöse aus Eintrittskarten und Gastronomie;
26 Prozent Sponsoring und Spenden;
8 Prozent Rechte-Erlöse durch TV- und Radio-Produktionen, etc.

Die Ausgaben gliedern sich:
80 Prozent in Veranstaltungen;
15 Prozent in Verwaltung;
5 Prozent in Betriebsunterhalt.

Wir sind eine gemeinnützige Gesellschaft: Alle Erlöse werden ins Programm investiert. Es gilt der Grundsatz: „Je höher die Spendenfreudigkeit, desto besser das Programmangebot“.

Opernnetz: Welche künstlerischen Kriterien bestimmen die Programm-Planung mit den jahreszeitlichen Festivals und präsentierten Weltstars, mit „todsicheren“ Angeboten, aber auch mit „riskanten“ Herausforderungen?

Beermann: Es gilt, Musikliebhabern rund 100 mal pro Jahr einen unvergesslichen Abend mit internationalen Stars der Klassik zu ermöglichen. Opernproduktionen müssen außerdem mit großem Respekt vor dem Werk entstehen. Dekonstruktionen sind nicht unser Ziel. Dennoch gehen wir durchaus ein Risiko: Eine Verdi-Oper auf Originalinstrumenten oder einen „Ring“ aus dem Mariinsky-Theater St. Petersburg sind keine alltäglichen Opernprojekte.

Opernnetz: Ins Festspielhaus strömen außergewöhnlich viele Besucher. Das sind ja nicht nur die Baden-Badener Kurgäste und die üblichen Festival-Touristen bzw. die Fans der auftretenden Stars. Was wissen Sie über Ihr Publikum - und welche kommunikativen Kontakte nutzen Sie?

Beermann: Wir kennen unser Publikum sehr genau und pflegen die Kontakte entsprechend. Das Dialogmarketing ist ausgeprägt, die inhaltliche und gestalterische Qualität unserer Publikationen folgt unserem speziellen Markenversprechen und den hohen ästhetischen Erwartungen an die künstlerischen Leistungen. Regelmäßige Befragungen ermöglichen den „direkten Draht“ zum Publikum. So erhalten wir nicht nur höchste Zustimmungswerte für unsere Arbeit, sondern fühlen uns ermutigt, neue Wege im Kulturmarketing zu gehen. Das Festspielhaus Baden-Baden eröffnete als erstes Haus dieser Art ein Reisebüro und versucht, nicht nur auf der Bühne ein „Fünf-Sterne-Angebot“ zu bieten.

Backstage-Archiv

Deutsche Musicals:
Eine Bestandsaufnahme

(11.9.2007)

Uwe Sandner:
Deutschen Kulturauftrag schützen

(30.8.07)

Rüdiger Beermann:
Ein unvergesslicher Abend

(22.7.07)

Rainer Friedemann:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

(18.6.07)

Dr. Michael W. Schlicht:
Kürzungen bedeuten das Ende

(4.6.07)

Mannheim liegt Susan Maclean
zu Füßen

(26.4.07)

Dr. Martin Roeder-Zerndt:
Gastspiele auf hohem Niveau

(25.4.07)

Achim Thorwald:
Edelstein im Schuck des
Staatstheaters

(15.4.07)

Uwe Deeken:
Betteln um gute Leute

(13.3.07)

Prof. Matthias Oldag:
Einsparungsdebatte fatal

(26.2.07)

Hans Zender:
Musltiperspektivisches Musiktheater

(25.10.06)

Ute Scharfenberg:
Neugierde auf "mehr" wecken

(19.04.06)

Holger Schultze:
Eine große Bandbreite anbieten

(28.03.06)

Wolfgang Bergmann:
Schlussendlich entscheidet der
Zuschauer

(22.11.05)

Gustav Kuhn:
Entkrampfung der Opernregie

(31.8.05)

Rainer Mennicken:
Neue Formen und Inhalte
ausprobieren

(31.5.05)

Ursula Benzing:
Das Publikum langsam heranführen

(16.3.05)

Wiebke Hetmanek:
Unmittelbaren Zugang zum Werk finden
(14.3.05)

Mladen Tarbuk:
Wagner sehen und hören

(21.2.05)

Dr. Oliver Scheytt:
Kulturinteressierte mobil machen
(19.1.05)

Prof. Dr. Peter P. Pachl:
Abenteuer Siegfried Wagner
(9.1.05)

Christian Pade:
Theater als Versuchslabor

(5.11.04)

Christof Loy:
Der mikroskopische Blick

(3.11.04)

Christian Esch:
Oper vor Musealisierung bewahren

(23.9.04)

Aaron Stiehl:
Ruhe im Wahnsinn
(10.3.04)