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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Zdenko Sojcic

Zdenko Sojčić kam 1973 in Hachenburg zur Welt und erhielt von seinem Vater schon im Alter von vier Jahren erste musikalische Unterweisungen. Das prägte seinen künftigen Werdegang ebenso wie das Singen bei den Domsingknaben. Schon als Kind trat er am Klavier solistisch auf und seit 1992 gibt er im Ruhrgebiet regelmäßig Konzerte. Auch außerhalb des Ruhrgebietes folgte er Einladungen als Solist an der Orgel, die ihn u.a. zweimal in den Aachener Dom, an die Kathedrale zu Chichester sowie nach Danzig an die Kathedrale zu Oliwa (Polen) führten. Des weiteren folgt er den musikalischen Fußstapfen seines Vaters Željko Sojčić, indem er häufig als Begleiter für Solisten, Chor oder Orchester verpflichtet wird.
Er arbeitet als Kirchenmusiker in Bottrop und als Gymnasiallehrer am Ratsgymnasium in Gladbeck.


 
 

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Schule und Theater

Dass Schulklassen wohlvorbereitet Opernaufführungen besuchen, dass es Opernvorstellungen für SchülerInnen gibt, dass sich viele Musiktheater um ihr junges Publikum bemühen, dass bearbeitete und neue „Opern für Kinder und Jugendliche“ erarbeitet werden - das ist unendlich wichtig für die Zukunft des Musiktheaters. Dass aber eine ganze Schule sich wochenlang mit den Inhalten einer Oper – hier Monteverdis Poppea im Musiktheater im Revier – auseinandersetzt: das ist ungewöhnlich und bedarf der Beschreibung.
Opernnetz sprach mit Zdenko Sojčić, dem Projektleiter am Gladbecker Ratsgymnasium.

Opernnetz: Wie kommt eine solche intensive Zusammenarbeit zwischen Schule und Musiktheater überhaupt zustande: Von wem gehen die Impulse aus? Wie korrespondieren die Interessen von Schule und Theater?

Zdenko Sojčić: Die Schulleiter wurden angeschrieben und eingeladen. Bei diesem Treffen wurde ein allgemeines Angebot unterbreitet. Die Interessen korrespondieren sehr gut, weil das MiR Zuschauer bzw. Nachwuchs benötigt und Schule hingegen den Schülern kulturelle Interessen nahe bringen möchte.

Opernnetz: Wie lässt sich ein so komplexes Projekt in den Schulalltag integrieren? Immerhin sind verschiedene Altersstufen und Fächer betroffen. Wie verlaufen da Kommunikationsprozesse innerhalb des Lehrerkollegiums – und welche Rolle spielen dabei die Interessen der Schüler?

Zdenko Sojčić: Die Kommunikationsprozesse werden hauptsächlich über Konferenzen der beteiligten Lehrer gesteuert. Darüber hinaus besteht selbstverständlich die Möglichkeit, individuelle Gespräche unter vier Augen zu führen bzw. spezifische Fragen abseits von Konferenzen zu thematisieren. Die Interessen der Schüler spielen eine sehr wesentliche Rolle, weil die Schüler schließlich die Initiatoren der Projektthemen waren. Keine Lerngruppe wurde verpflichtet, am Projekt teilzunehmen, es wurde lediglich allen Lerngruppen ein solches Angebot unterbreitet. Diejenigen, die sich freiwillig dazu entschlossen haben mitzuwirken, haben mit den entsprechenden Lehrern Idee und Umsetzung des jeweiligen Projektes besprochen und ausgearbeitet. Selbstverständlich ist ein gewisser Grad an Steuerung und vor allem Motivation seitens der Lehrer notwendig, allerdings kann man bei speziell diesem Projekt konstatieren, dass die Schüler in den meisten Fällen sehr selbständig gearbeitet haben.

Opernnetz: Wie ist der „Erfolg“ des Projekts einzuschätzen – abgesehen von den präsentierten Ergebnissen: Ist es ein Beitrag zur kulturellen Integration? Ist „Nachhaltigkeit“ zu erwarten – ein wiederholbares Interesse für die komplexe Kunstform Oper? Und: Wie geht’s an Ihrer Schule weiter?

Zdenko Sojčić: Nachhaltigkeit wird sehr stark erhofft. Das zu diesem Zeitpunkt zu beantworten erscheint mir unmöglich, weil sich diese erst in der Zukunft zeigen wird. Auf jeden Fall bewerte ich das Projekt als einen gewichtigen Beitrag zur kulturellen Integration. Der "Erfolg" ist von allen als sehr hoch eingestuft worden. Nicht ohne Grund hat sich die Schule, d.h. Leitung, Kollegium, Eltern- und Schülervertreter für eine weitere Kooperation ausgesprochen, so dass wir das Angebot seitens des MiR angenommen haben, offizielle Partnerschule zu sein für das Schuljahr 2008/2009. Das bedeutet (in stark gekürzter Fassung), dass im kommenden Schuljahr jeder Schüler des Ratsgymnasiums Gladbeck eine Vorstellung des MiR besuchen wird. Das MiR erhält so eine garantierte Kartenabnahme in Stärke der Schülerzahl, die Schüler des Ratsgymnasium erhalten auf der anderen Seite ein Vorkaufsrecht für alle Veranstaltungen, also noch bevor der Abonnent zugreifen darf, zu einem gesponsorten Preis. Ein Ziel ist dabei, den Besuch der verschiedenen Vorstellungen wieder ansprechend vorzubereiten, dass die Schüler mit Vorfreude in das Theater gehen und mit Freude wieder herauskommen.

(Die Fragen stellte Franz R. Stuke)

 

Backstage-Archiv

Wolfgang Quetes zum Thema Co-Produktionen (6.5.2008)

Der permanente Kampf um Zuspruch - rund ums Theater Brandenburg (1.4.2008)

"Ohne Melodie geht's nicht" - der Komponist Giselher Klebe im Gespräch. (11.4.2008)

Ulrich Peters blickt zurück und nach vorn (8.4.2008)

André Bücker über Toleranz, Gewalt und Extremismus (23.3.2008).

Peter Spuhler über Baustellen, neue Bühnenwerke und das Theater im Wandel (12.3.2008)

Dr. Michael Wieler über die Theaterfusion in Görlitz (22.02.2008)

Gregor Horres über Ernst Kreneks "Jonny spielt auf" am Pfalztheater Kaiserslautern (16.2.2008)

Johannes Reitmeier über seine Arbeit am Pfalztheater Kaiserslautern
(21.12.07)

Dr. Ulrich Peters, der neue Intendant am Gärtnerplatz in München
(2.12.07)

Regula Gerber:
Zwei Jahre Intendanz in Mannheim

(12.11.2007)

Deutsche Musicals:
Eine Bestandsaufnahme

(11.9.2007)

Uwe Sandner:
Deutschen Kulturauftrag schützen

(30.8.07)

Rüdiger Beermann:
Ein unvergesslicher Abend

(22.7.07)

Rainer Friedemann:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

(18.6.07)

Dr. Michael W. Schlicht:
Kürzungen bedeuten das Ende

(4.6.07)

Mannheim liegt Susan Maclean
zu Füßen

(26.4.07)

Dr. Martin Roeder-Zerndt:
Gastspiele auf hohem Niveau

(25.4.07)

Achim Thorwald:
Edelstein im Schuck des
Staatstheaters

(15.4.07)

Uwe Deeken:
Betteln um gute Leute

(13.3.07)

Prof. Matthias Oldag:
Einsparungsdebatte fatal

(26.2.07)

Hans Zender:
Musltiperspektivisches Musiktheater

(25.10.06)

Ute Scharfenberg:
Neugierde auf "mehr" wecken

(19.04.06)

Holger Schultze:
Eine große Bandbreite anbieten

(28.03.06)

Wolfgang Bergmann:
Schlussendlich entscheidet der
Zuschauer

(22.11.05)

Gustav Kuhn:
Entkrampfung der Opernregie

(31.8.05)

Rainer Mennicken:
Neue Formen und Inhalte
ausprobieren

(31.5.05)

Ursula Benzing:
Das Publikum langsam heranführen

(16.3.05)

Wiebke Hetmanek:
Unmittelbaren Zugang zum Werk finden
(14.3.05)

Mladen Tarbuk:
Wagner sehen und hören

(21.2.05)

Dr. Oliver Scheytt:
Kulturinteressierte mobil machen
(19.1.05)

Prof. Dr. Peter P. Pachl:
Abenteuer Siegfried Wagner
(9.1.05)

Christian Pade:
Theater als Versuchslabor

(5.11.04)

Christof Loy:
Der mikroskopische Blick

(3.11.04)

Christian Esch:
Oper vor Musealisierung bewahren

(23.9.04)

Aaron Stiehl:
Ruhe im Wahnsinn
(10.3.04)