Archiv     Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Uwe Deeken

Uwe Deeken gründete am 1. November 1996 mit seiner Frau Barbara Hass die Hamburger Kammeroper.


Links

Opernnetz-Rezension "Cenerentola"

www.alleetheater.com

 

zurück       Leserbrief

Betteln um gute Leute

Uwe Deeken leitet seit zehn Jahren die Hamburger Kammeroper im Allee Theater. Im Backstage-Gespräch verrät er die Besonderheiten eines Privattheaters.

Opernnetz: Herr Deeken, Sie leiten sei über zehn Jahren ein eigenes Theater. Bis 31. März 2007 sind nun die Hamburger Privattheater aufgerufen, sich bei der Kulturbehörde mit ihren Programm-Profilen für die institutionelle Förderung ab der Spielzeit 2009/10 zu bewerben. Haben Sie sich auch beworben?

Uwe Deeken: Ich leite nicht erst sei zehn Jahren ein eigenes Theater, sondern nun schon seit fast 40 Jahren. Am 27.02.1968 eröffnete ich das „Theater für Kinder“, seit 1979 Vorreiter für Opern für Kinder. Die „Hamburger Kammeroper“ habe ich mit meiner Frau Barbara Hass, die ja auch die Übersetzungen, die dramaturgischen Adaptionen und Kostüme macht, am 01.11.1996 eröffnet. Bisher spielen wir ohne feste Subvention, außer einer Projektförderung, die wir bisher für drei Produktionen erhalten haben. Wir werden uns natürlich um eine institutionelle Förderung bewerben, weil wir sie wirklich sehr nötig brauchen. Die Sänger müssen irgendwann eine ihrer Leistung entsprechende Gage erhalten.

Opernnetz: Welche besonderen Probleme gibt es bei der Führung eines Privattheaters?

Deeken: Um ein Privattheater zu führen, muss man immer betteln, um gute Leute an das Haus zu holen. Die Bezahlung liegt natürlich immer unter Staatstheaterniveau.

Opernnetz: Wie gewinnen Sie die Darsteller und Mitarbeiter?

Deeken: Die Mitarbeiter sind feste Leute am Haus. Alle Künstlerischen Mitarbeiter und Sänger werden jeweils für eine Produktion engagiert. Es gibt eine eigene große Kartei, es gibt Agenten und es gibt das Internet, woraus wir Bewerber zum Vorsingen einladen.

Opernnetz: Sie haben jetzt eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Musikverlag Ricordi. Wie kam es dazu?

Deeken: Die Zusammenarbeit mit Ricordi ist gerade am Entstehen. Es sollen alle unsere Opernbearbeitungen weltweit angeboten werden. Das Problem der Überalterung des Publikums, das Problem der Überlänge der Opernwerke ist in der heutigen Zeit gegeben. Die Zeit während der Entstehung der Opernwerke ist mit dem heute nicht zu vergleichen – es muss eine neue Basis gefunden werden.

Opernnetz: Wie gestaltet sich die Strategie Ihrer Stückauswahl?

Deeken: Die Stückauswahl ist in der Regel zufällig und kurzfristig. Natürlich gibt es eine große Kiste, in der wir schon viele Titel gesammelt haben, dennoch geht die Suche bis zum endgültigen Spielplanfestlegung weiter. Titel und Ideen allein reichen auch nicht aus, wo bekommen wir die Musik her? Da gibt es immer wieder wochenlange Suche in Bibliotheken und stundenlange Internetsuche. Dafür gibt es bei uns Spezialisten. Wichtig: Die Stücke müssen frei von Verlagsrechten sein.

Backstage-Archiv

Deutsche Musicals:
Eine Bestandsaufnahme

(11.9.2007)

Uwe Sandner:
Deutschen Kulturauftrag schützen

(30.8.07)

Rüdiger Beermann:
Ein unvergesslicher Abend

(22.7.07)

Rainer Friedemann:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

(18.6.07)

Dr. Michael W. Schlicht:
Kürzungen bedeuten das Ende

(4.6.07)

Mannheim liegt Susan Maclean
zu Füßen

(26.4.07)

Dr. Martin Roeder-Zerndt:
Gastspiele auf hohem Niveau

(25.4.07)

Achim Thorwald:
Edelstein im Schuck des
Staatstheaters

(15.4.07)

Uwe Deeken:
Betteln um gute Leute

(13.3.07)

Prof. Matthias Oldag:
Einsparungsdebatte fatal

(26.2.07)

Hans Zender:
Musltiperspektivisches Musiktheater

(25.10.06)

Ute Scharfenberg:
Neugierde auf "mehr" wecken

(19.04.06)

Holger Schultze:
Eine große Bandbreite anbieten

(28.03.06)

Wolfgang Bergmann:
Schlussendlich entscheidet der
Zuschauer

(22.11.05)

Gustav Kuhn:
Entkrampfung der Opernregie

(31.8.05)

Rainer Mennicken:
Neue Formen und Inhalte
ausprobieren

(31.5.05)

Ursula Benzing:
Das Publikum langsam heranführen

(16.3.05)

Wiebke Hetmanek:
Unmittelbaren Zugang zum Werk finden
(14.3.05)

Mladen Tarbuk:
Wagner sehen und hören

(21.2.05)

Dr. Oliver Scheytt:
Kulturinteressierte mobil machen
(19.1.05)

Prof. Dr. Peter P. Pachl:
Abenteuer Siegfried Wagner
(9.1.05)

Christian Pade:
Theater als Versuchslabor

(5.11.04)

Christof Loy:
Der mikroskopische Blick

(3.11.04)

Christian Esch:
Oper vor Musealisierung bewahren

(23.9.04)

Aaron Stiehl:
Ruhe im Wahnsinn
(10.3.04)