3sat als nächtliche Abspielmaschine
Lucia di Lammermoor am 16. März 2009 um 1.50 Uhr - und der Sender reduziert seine Programm-Information auf eine platte Inhaltsangabe im Videotext, nennt das „Teatro dell’Opera in Rom 1971“ als Quelle, teilt gestelzt mit: „für die Regie zeichnet Mario Lanfranchi verantwortlich“ - und schweigt sich ansonsten aus.
Keine Nennung der Rollen-Besetzungen, kein Orchester, kein Dirigent, kein „Bühnenbildner“, keine Nennung des Drehorts, kein Bild-Regisseur. Offenbar ein total anonymes Produkt.
Im Gestrüpp des 3sat-Internet-Auftritts findet sich der freundliche Hinweis auf „keine Information“.
Das ist nun wahrlich ein souverän-ignoranter Umgang mit dem Genre Oper, missachtend sowohl die Würde der Akteure als auch die der Zuschauer, für die der Sender ja wohl existiert.
Der ansonsten nicht sonderlich fernseh-kundige Reich-Ranicki lag da mit seinem Verdikt wohl nicht ganz falsch: „ 3sat ist schlecht geworden!“
Aber so arbeitet eine Institution am eigenen Image - und marginalisiert Kultur zum Wegwerf-Produkt. Peinlich!
(Nicht zu übersehen und zu überhören ist die Anna Moffo als Lucia in einer ihren größten Auftritte!)
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