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Die Faszination bleibt


Gustav Kuhn ist seit 28 Jahren Künstlerischer Leiter des Gesangswettbewerbs Neue Stimmen. Nichts ist Routine, alles muss immer wieder neu erfunden werden, sagt der Maestro. Christoph Broermann hat mit ihm vor dem Semifinale über Jury-Entscheidungen, junge Talente und ein Land gesprochen, in dem die Oper gerade einen Hype erlebt (6'45).


 

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Gesangswettbewerb Neue Stimmen

Gütersloh - 46 Opernsängerinnen und -sänger haben sich für die Endrunde des Internationalen Gesangswettbewerbs Neue Stimmen 2015 qualifiziert. Insgesamt hatten sich 1.318 junge Talente zur Teilnahme an den weltweiten Vorauswahlen in 26 Städten – von Berlin bis Melbourne – beworben. Die Finalwoche des Wettbewerbs findet vom 17. bis zum 24. Oktober in Gütersloh statt. Musikalisch werden Semifinale und Finale von den Duisburger Philharmonikern unter Leitung von Graeme Jenkins begleitet. Redakteur Christoph Broermann beobachtet ab Montagvormittag das Vorsingen.

Startschuss

Guten Morgen aus Gütersloh. Soeben beginnt das Vorsingen beim Gesangswettbewerb Neue Stimmen. Herzlich fiel die Begrüßung der Jury untereinander aus. Luthando Quave ist einer der ersten, der vorsingt, und liefert hoch motiviert den Monolog des Mr. Ford aus Falstaff ab. So kann es weiter gehen.

Vorsingen, erster Tag, vormittags

Drei tolle junge Sänger vor der Mittagspause: Sarah Shine, Jose Coca Loza und Jung Rae Kim haben ihr Bestes gegeben. Total ungewohnt ist es, nach so schönen Arien nicht klatschen zu dürfen. Aber das Vorsingen in der Stadthalle vor kleinem Fachpublikum - Presse, Agenten und Intendanten - ist total nüchtern und dient nur zur Anhörung für die Jury.

Vorsingen, erster Tag, nachmittags

Elsa Dreisig setzt Maßstäbe. Nach ihrem Vilja-Lied möchte man schon fast orakeln, was ihr Weiterkommen bei diesem Wettbewerb angeht. Das Fachpublikum war sichtlich angetan. Auch die Mezzosopranistin Clara Corinna Scheuerle wusste, für sich einzunehmen. Nun folgt gleich der letzte Block beim heutigen Vorsingen.

Vorsingen, erster Tag, abends

Als letzte von 27 Sängern macht Kseniia Nikolaieva für heute das Licht aus. Diese Eindrücke müssen erstmal verarbeitet werden. Morgen früh geht es weiter mit dem Vorsingen beim Wettbewerb Neue Stimmen. Morgen Nachmittag werden die Semifinalisten bekannt gegeben.

Vorsingen, zweiter Tag, vormittags

Trübe, neblige Aussichten in Gütersloh, wo überall die Plakate auf das Ereignis dieser Woche hinweisen. Klare Sicht dagegen in der Stadthalle, und trüber Stimmung ist hier heute morgen keiner. Denn während Sebastian Wartig seinen beachtlich Bariton zeigt, warten noch dreizehn weitere Sänger auf ihr Vorsingen. Dann heißt es: Warten auf die Entscheidung der Jury. Wer darf ins Semifinale?

Vorsingen, zweiter Tag, mittags

Das war es. Mit einem von Igor Onishchenko stolz vorgetragenem Couplet des Escamillo geht das Vorsingen zu Ende. Man darf gespannt sein, wer sich nun fürs Semifinale qualifiziert. Ab 16 Uhr wissen wir mehr.

Vorsingen, zweiter Tag, nachmittags

16 Uhr. Konzentrierte Spannung in der Stadthalle. Die jungen Sänger warten, beobachtet durch die ersten Kamerateams, auf die erste wichtige Entscheidung. Gleich werden die Semifinalisten durch den Jury-Vorsitzenden Dominique Meyer bekannt gegeben.

 

Bekanntgabe der Semifinal-Teilnehmer

Die Teilnehmer des Semifinals sind jetzt bekannt (siehe Liste rechts). Rafael Fingerlos und Elsa Dreisig sind unter ihnen. Jetzt heißt es für die Semifinalisten proben, proben, proben. Das Semifinale findet am 22. Oktober in der Gütersloher Stadthalle statt und wird via Livestream im Internet übertragen.

Tag vor dem Semifinale

"Singen ohne Grenzen" nicht nur beim Wettbewerb, sondern auch beim Nachwuchs im den Grundschulen. Unterstützt durch die zwei Endrundenteilnehmer José Coca Loza und Georgios Papadimitriou sangen 53 Schüler auf der Studiobühne im Stadttheater über sprachliche Grenzen hinweg. Bruder Jakob als lebendiges, babylonisches Sprachengewirr wurde schließlich von Gustav Kuhn spontan im Kanon dirigiert.

Semifinale

Wäre es kein Gesangswettbewerb, würde man ein genussvollen Opernabend erleben. Doch es ist ein Semifinale mit 19 Teilnehmern, und schon in der Pause kann man konstatieren: Es wird spannend. Und: Man braucht auch das Wissen aus dem Vorsingen, um manche Leistung der Sänger besser einordnen zu können. Grandios ist das Spiel der Duisburger Philharmoniker unter Graeme Jenkins.

Die Sänger und Sängerinnen haben ihr Bestes gegeben. Stets wohlwollend, aber immer wieder auch begeistert, hat das Publikum reagiert, das nun den Publikumspreis vergibt. Verdient hätten ihn einige, zum Beispiel Bongiwe Nakani, die die Wahrsagerin Ulrika mit überirdischer Kraft verkörperte. Doch die spannendste Frage ist: Wer kommt ins Finale? Die Jury berät sich...

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen ergibt die Überraschung: Elf Finalisten werden am Samstag zu hören sein - so viele wie noch nie. Elsa Dreisig gewinnt den Publikumspreis. Sie ist Stipendiatin der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung am Internationalen Opernstudio der Staatsoper Berlin und Mitglied am Opéra-Théâtre de Clermont-Ferrand. Die Sopranistin, früh ausgebildet in den Kinder- und Jugendchören der Opernhäuser der Wallonie und Lyon, studierte am Pariser Konservatorium und an der Musikhochschule Leipzig.

Finale

Das Finale wird als kostenloser Livestream im Internet ab 19 Uhr hier übertragen.

Noch ist der rote Teppich leer. Doch gleich schlägt in der Stadthalle Gütersloh ein anderer Puls. Prominenz, Agenten, Presse und das gespannte Publikum hören elf Finalisten. Zwei von ihnen werden die durch die Jury ermittelten Neuen Stimmen. Ob es wieder zwei erste Plätze unter den Frauen geben wird wie beim letzten Wettbewerb? Nur eins ist sicher. Es wird spannend.

Nun heißt es warten. 22 Arien, ein wunderschönes Konzert und einige wirklich berührende Momente. Wer soll nun gewinnen? Während man bei den Damen Bongiwe Nakani und Elsa Dreisig vorne sieht, hat man bei den Herren wirklich die Qual der Wahl zwischen drei Tenören, einem Bariton und einem Bass. Preisverdächtig sind auch die Duisburger Philharmoniker unter Graeme Jenkins, die nicht nur hervorragend spielen sondern auch singen können. Die Klingel klingelt soeben, die Entscheidung ist gefallen ...

Die Gewinner des Gesangswettbewerbs Neue Stimmen 2015 stehen fest. Elsa Dreisig und Anatoli Sivko sind die Neuen Stimmen 2015! Und während die Sänger sich jetzt feiern lassen dürfen, bleibt hier noch Zeit für ein erstes Fazit. Es war ein Wettbewerb auf außergewöhnlich hohem Niveau mit einem sehr engen Teilnehmerfeld. Und selten genug: Die Entscheidungen der Jury sind nachvollziehbar und gehen völlig in Ordnung.

 

Gewinner

Den Gesangswettbewerb Neue
Stimmen 2015 haben gewonnen:

Damen

1. Preis: Elsa Dreisig, Sopran
2. Preis: Miriam Albano, Mezzo
3. Preis: Bongiwe Nakani, Mezzo

Herren

1. Preis: Anatoli Sivko, Bass
2. Preis: Darren Pati, Tenor
3. Preis: Lukhanyo Moyake, Tenor

Wir gratulieren!


Teilnehmer Finale

Für das Finale des
Gesangswettbewerbs Neue
Stimmen 2015 haben sich
qualifiziert:

Miriam Albano, Mezzo
Mariia Bochmonova, Sopran
Dashuai Chen, Tenor
Elsa Dreisig, Sopran
Jung Rae Kim, Bariton
Lukhanyo Moyake, Tenor
Bongiwe Nakani, Mezzo
Darren Pati, Tenor
Luthando Qave, Bariton
Anatoli Sivko, Bass
Camila Titinger, Sopran


Teilnehmer Semifinale

Für das Semifinale des
Gesangswettbewerbs Neue
Stimmen 2015 haben sich
qualifiziert:

Miriam Albano, Mezzo
Leonor Amaral, Sopran
Mariia Bochmonova, Sopran
Dashuai Chen, Tenor
Elsa Dreisig, Sopran
Adriana Ferfecka, Sopran
Rafael Fingerlos, Bariton
Signe Heiberg, Sopran
Jung Rae Kim, Bariton
Lukhanyo Moyake, Tenor
Bongiwe Nakani, Mezzo
Thobela Ntshanyana, Tenor
Igor Onishchenko, Bariton
Darren Pati, Tenor
Luthando Qave, Bariton
Clara Corinna Scheurle, Mezzo
Hagar Sharvit, Mezzo
Anatoli Sivko, Bass
Camila Titinger, Sopran