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Fakten zur Aufführung 

COSÌ FAN TUTTE
(Wolfgang Amadeus Mozart)
27. November 2011
(Premiere am 19. November 2011
in Remscheid )

Theater Solingen, Pina-Bausch-Saal


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In der Pause

Alle Jahre wieder: Die Diskussion über eine mögliche Auflösung der Bergischen Symphoniker schwelt seit vielen Jahren. Peter Kuhn sieht den Schaden, der damit angerichtet wird (6'11).


 

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Oper kommunikativ

Die Così konzertant? Peter Kuhn, im dritten Jahr GMD der Bergischen Symphoniker der Städte Remscheid und Solingen, hat gute Gründe, die musikalischen Qualitäten der  kompetenten Bergischen Symphoniker mit seinem Orchester vorzustellen:

Mozarts „Kammeroper“ vermittelt Emotion pur, war im 19. Jahrhundert als „unsittlich“ verpönt, gilt als Inbegriff des musikalischen Mozart-Ingeniums – und ist ob der scheinbaren Frivolität immer noch Gegenstand moralischer Bedenken.

In einem erklärend moderierten Konzert gelingt es Peter Kuhn, ein aufgeschlossenes Publikum im atmosphärisch eher obstinaten Pina-Bausch-Saal des Konzerthauses Solingen für die Geheimnisse des genialen Werks zu gewinnen. Er deutet die so komplexe Handlung mit den irritierten Personen in ihren Ambivalenzen an, rekurriert immer wieder auf die musikalischen Strukturen – vermittelt den vielschichtigen Zusammenhang von dramatischen Vorgängen und musikalisch-genialer Interpretation.

Die Musiker der Bergischen Symphoniker reagieren hoch aufmerksam auf die immer wieder neuen Einsätze, von Peter Kuhn elanvoll vorgegeben, mit stimulierender Gestik die einzelnen Instrumentengruppen aktivierend.

Die Sänger sind oberhalb hinter den Symphonikern platziert, können ihre Stimmen quasi „auf Kommando“ frei entfalten - und das mit enormer Intensität. Jutta Maria Böhnert gibt der Fiordiligi einen agil-empathischen Sopran mit sehr viel Emotion und flexiblem Klang. Maria Rebekka Stöhrs klangschön timbrierter Mezzo ist eine Dorabella von hinreißender Leidenschaft. Mit Uwe Stickert ist ein ungemein lyrisch-ausdrucksstarker Ferrando zu hören, dem die geforderte Emotionalität intensiv gelingt. Dem Guglielmo ist Raimund Nolte ein angemessener Interpret: sicher in der Intonation, variationsreich im Ausdruck, zuverlässig im Zusammenklang. Claudia Rohrbach vertritt vor allem in der Doktor-Szene eine stimmlich variable Despina – ein bewundernswert flexibler Sopran. Als intrigantem Don Alfonso bleibt Torben Jürgens die Aufgabe des sonoren Baritons mit wohlkalkulierten stimmlichen Abgründen.

Das Publikum im Solinger Haus fühlt sich wohl-informiert, spürt den Mozart-Touch ganz direkt - und begrüßt die sachkundig-lockeren Kommentare als belebendes Element .

Die Solinger wollen offenbar auf „ihr“ Orchester nicht verzichten können.

Franz R. Stuke