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Fakten zur Aufführung 

MAß FÜR MAß
(William Shakespeare)
9. Dezember 2011
(Premiere der Wieder-Eröffnung
des Meininger Theaters)

Südthüringisches Staatstheater
Meiningen


Points of Honor                      

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Glanzvolle Wiedereröffnung



Die Wiedereröffnung des Theaters Meiningen für die Öffentlichkeit war von einer glanzvollen Feier begleitet. Franz R. Stuke war mit dem Mikrofon dabei und hat die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, den GMD Philippe Bach sowie den Vorsitzenden des Fördervereins, Thomas Michael, getroffen (4'40).


 

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Die Vorlage des Stars

Nach der vollständigen Sanierung des Meininger Theaters gab es im Oktober dieses Jahres eine Eröffnungsfeier für die am Bauvorhaben Beteiligten. Das Publikum feiert jetzt ein ganzes Wochenende mit zwei Premieren. Das Theaterstück Maß für Maß von Shakespeare und die daraus entstandene Wagner-Oper Das Liebesverbot von 1834, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.

In Shakespeares Maß für Maß geht es um Korruption, vom Stratford-Star nach Wien verlegt. Veit Güssows Inszenierung bringt zusammen die feudal-kritische Frage nach „Gerechtigkeit“ zu Zeiten philosophisch-dialektischen schwarzen Humors mit aktueller politischer Kommunikation und den Absonderungen des „Unterschichten-Fernsehens“.

Korruption, Prostitution, Karriere-Sucht, Dekadenz, Unregierbarkeit werden zu einem Panoptikum gesellschaftlicher Verlogenheit – ohne Platz für individuelles Glück.

Helge Ullmanns Bühne nutzt die neuen Möglichkeiten der grandiosen Technik: Da entsteht eine brutale Konstruktion mit Glasflächen und Säulen, mit herrschaftlichen Podesten - auf effektvoll drehenden und hebenden Bühnen-Segmenten, permanent assoziative Räume schaffend!

Das Meininger Schauspieler-Ensemble beeindruckt durch typengerechte Besetzung und Rollenträger mit enormer Intensität.

Hans Günter Brodmanns Musik - vom technisch perfekten Band - schafft mit einem eher soften percussion-soundtrack eine musikalisch-intensivierende „akustische“ Atmosphäre – mit verstärkenden oder kontrastierenden Klängen, die wie „Film-Musik“ wirken. Brodmanns Videos – Zitate aus Poliker-Reden, verwischt in der Projektion auf die Bühnen-Konstruktion – wirken irritierend - so wie der Handlungs-Duktus mit dem ambivalenten Regenten Angelo mit einer „Angela“.

Das ungemein disziplinierte Meininger Publikum verfolgt das grundsätzlich bizarr-undurchsichtige mit gebanntem Interesse. Das Schauspiel-Ensemble wird lebhaft gefeiert!

Franz R. Stuke

 

 





Fotos: foto-ed