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Fakten zur Aufführung 

TURANDOT
(Giacomo Puccini)
15. Juni 2011
(Premiere: 4. Juni 2011)

Theater Hagen


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Dramatisches Singen

Turandot konzertant in Hagen: Das Konzert wird zu einem Puccini-Erfolg imaginativer Musik und dramatischen Gesangs.

Das gut motivierte Philharmonische Orchester Hagen ist auf der Bühne platziert; Florian Ludwig leitet pointiert, aktiviert die korrespondierenden Instrumentengruppen, führt zu einem differenzierten Klang, antizipiert die Arien der hinter ihm positionierten Solisten.

Alfanos durchaus umstrittene Vervollständigung des Puccini-Torsos wird nachvollziehbar gewählt: Es geht eben nicht um dramatische Beziehungen zwischen gespaltenen Charakteren, sondern um die bewundernswerten Puccini-Klänge: Und da ist Alfanos zusammengestelltes Finale zwar keine Lösung des Turandot-Calaf-Konflikts, aber eine bewundernswerte Kompilation der vorangegangenen genialen Musik, uraufgeführt 1926, zwei Jahre nach Puccinis Tod. Und die Hagener Philharmoniker werden diesem Anspruch durchaus gerecht.

Emmanuel di Villarosa singt – nach einiger Vorbereitung – einen strahlenden Calaf, beeindruckt mit sicheren Höhen auf einer kraftvollen Mittellage mit individuellem Timbre. Adreana Kraschewski gibt der Liu intensive liebend-entsagende Statur, überzeugt mit einer biegsamen Stimme. Rainer Zaun ist ein gequälter Timur, stimmlich souverän. Raymond Ayers, Richard van Gemert, Jeffery Krueger geben Ping, Pang, Pong hintergründig-„komischen“ Ausdruck; Thomas Schelers Altoum wirkt erhaben-sonor.

Mit Jordanka Derilova beherrscht eine außerordentlich stimmstarke Turandot das Podium: voluminös in der Präsentation, sicher in den Registerwechseln, hart in der Artikulation, absolut höhensicher - allerdings mit übertriebenen Schärfen in den dramatischen Passagen.

Das Hagener Publikum ist angetan von diesem virtuosen Angebot – offenbar erfreut über die musikalische Kompetenz „ihres“ Hauses!

Franz R. Stuke

 







Fotos: Stefan Kühle