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Fakten zur Aufführung 

DIE LUSTIGE WITWE
(Franz Léhar)
16. Dezember 2011
(Dernière; Premiere am
10. Dezember 2011 )

Folkwang Universtität der Künste, Neue Aula


Points of Honor                      

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Operettös

Gesangsstudenten aus vier Klassen der Folkwang-Hochschule (Rootering, Robins, Millgramm, Jacoby) präsentieren ihre sängerische Kompetenz in einer klassischen Operette.

Xaver Poncette leitet dazu das Hochschul-Orchester mit ungemeiner Hinwendung an die Instrumentengruppen, hat die Musiker im Blick – und kommuniziert auffordernd mit der Bühne. Doch: Der schwelgende Léhar-Klang will sich nicht einstellen – auch keine konsequenten „Reibungen“ werden hörbar. Aber: Die Musiker präsentieren diszipliniertes Zusammenspiel mit Gefühl für die Solisten auf der Bühne.

David Freeman inszeniert à la Otto Schenk eine Operette im traditionellen Stil der Wiener Volksoper, entwickelt keine Ambitionen neuer Aspekte, fordert keinerlei darstellerische Interpretation – gibt den jungen Sängern permanent Gelegenheit zur Präsentation ihrer stimmlichen Möglichkeiten.

Kyung-Hee Kim gibt eine modulationsreiche Hanna Glawari mit souverän eingesetzter stimmlicher Varianz und kraftvoller Substanz. Matthias Koziorowski ist ein genre-gerechter Danilo, der mit flexiblem Tenor seine Besuche bei Maxim’s glaubhaft singt. Hyun-Jin Kwon beginnt zurückhaltend, entfaltet aber im Verlauf der Operette einen klangschön-flexiblen lyrischen Sopran als Valencienne. Als deren Mann – Baron Mirko – ist der baritonal gefestigte Christian Henneberg ein kontroverser Partner. Bonghan Kim beeindruckt als Rossillon mit strahlenden Tenor-Passagen. Gillyong Jang und Sun-Myung Kim überzeugen mit klarer Intonation als Glawari-andienende Liebhaber. Und die Rollen der ästhimierenden Figuren werden von den erfolgreichen Absolventen überzeugend sängerisch umgesetzt: Bruno Vargas als Bogdanowitsch, Paulina Steinmeyer als dessen Frau Sylviane, Jong Yi Lee als Kromow, Britta Wille als Olga sowie Jacoub Eisa und Inga Schäfer als Pritschitisch mit seiner Frau Praskowia. Paul Jadach gibt einen devot-aufmüpfigen Njegus.

Der geteilte Chor präsentiert sich als prima abgestimmtes singendes Kollektiv, gestaltet highlights der Aufführung!

Libby Altaras sorgt für eine stilgerechte Bühne mit dekorativen geteilten Vorhängen, ein paar antikisierenden Möbelstücken und Kostümen im Stil der untergehenden k.-u.-k.-Kultur.

Das alles gefällt einem aufgeschlossenen Publikum in der Neuen Aula der Essener Folkwang-Hochschule – sowohl den Hochschul-Angehörigen als auch den vielen Gästen aus dem Umland. Vier Vorstellungen: Ausverkauft!

Franz R. Stuke

 



Fotos: Folkwang Uni