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Fakten zur Aufführung 

DER KIRSCHGARTEN
(Anton Tschechow,
Musik von Hans-Jörn Brandenburg)
11. Januar 2012
(Premiere am 29. Oktober 2011)

Berliner Ensemble


Points of Honor                      

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Nach der Premiere

Hans-Jörn Brandenburg, der seinen Ruhm früh in Hamburg mit Black Rider begründete, spricht mit Franz R. Stuke über Musik im Sprechtheater. Sein Fazit: Musik hat Zukunft (4'56).


 

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Untergang - episch

Tschechows „Endspiele“ sind Problematisierungen fragiler Existenzen im unbegriffenen Endstadium ihrer gesellschaftlichen Rechtfertigung: Thomas Langhoff inszeniert am Berliner Ensemble offenbar im Bewusstsein der omnipräsententen Brecht-Musealität das permanent störrische Hadern mit der unbegriffenen individuellen Existenz – jenseits von Brechtscher Verfremdung oder Stanislawsky-Realismus.

Individuen wollen ihren Anachronismus nicht erkennen, wollen das Ende einer Epoche nicht wahrhaben.

Aktuell politisch – wenn die Bedeutung des Gesagten deutend verstanden wird.

Katrin Kersten baut eine schnörkellose Bühne, eine schräge Spielfläche mit wenig Accessoires, es gibt keine Verstecke, alle Akteure sind präsent-erkennbar.

Großartige Schauspieler sind zu bewundern, unter anderem eine souverän dominante Cornelia Froboess – welche Sprach-Disziplin, Jürgen Holtz – ein Denkmal,  Laura Mitzkus und Anna Graenzer, Martin Seifert, Axel Werner, Thomas Wittmann und Robert Gallinowski...

Den hintergründig-assoziierenden „Kick“ bekommt das so scheinbare „Konversations-Drama“ durch die Musik. Hans-Jörn Brandenburg entwickelt mit fünf Musikern sowohl den stimulierenden Sub-Text, knallige Effekte, als auch interpretierende Unterstützung – ein fast unsichtbares, aber hörbar essenzielles Element einer theatralen Großtat.

Das Publikum im Berliner Ensemble: kundiges Stamm-Publikum, Kultur-Flaneure und – nun ja – Bildungs-Touristen.  Alle zeigen ungeteilte Aufmerksamkeit und spenden Riesen-Applaus.

Franz R. Stuke

 



Fotos: Thomas Aurin