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Trotz einer konventionellen Personenführung
nach dem Prinzip "man kommt - man steht - man geht" entstehen eindrucksvolle
Tableaus (Robert Carsen) - und in einem schräg gestellten Tunnel aus bedrohlichen
Kassettenwänden (Richard Hudson) entwickelt sich die kalte Brutalität
gegen eine ohnmächtige Frau.
Dem Orchester unter Ralf Weikert geht die Eleganz des Leidens ab; es musiziert
korrekt ohne Emphase.
Die Solisten faszinieren: Elena Mosuc beeindruckt in Intonation und Phrasierung
als liebend-leidend-wahnsinnige Lucia; Boiko Zvetanovs Edgardo besticht
durch tenorale Brillanz; Angelo Veccia gibt einen finsteren Ashton mit
prächtigem, differenziertem Bariton.
Das Publikum - in Zürich wie sonst selten zu erleben, wechselnd von Aufführung
zu Aufführung - weiß die gebotenen (Höchst-)Leistungen zu schätzen und
begeistert zu würdigen. Dass allerdings während der Wahnsinnsarie im Theater
außerhalb von Bühne und Zuschauerraum eine undefinierbare Maschine rauschende
Geräusche ablässt, ist fast ein Skandal für ein so renommiertes Haus!
(frs) |
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