Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

IN DER STRAFKOLONIE
(Franz Kafka, Thomas Beimel)
19. Juni 2001 (Premiere)


Wuppertaler Kafka Theater

KAFKA NICHT-KAFKAESK

Points of Honor                      

Musik

musiknote

Gesang

gesangnote

Regie

regienote

Bühne

buehnennote

Publikum

publikumsnote

Chat-Faktor

kwnote


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Die geheimnisvoll unheimliche Beschreibung von Kafkas "Strafkolonie" gerät dem Wuppertaler Kafka Theater in der Bearbeitung und Regie von Reinhard Schiele zur ungebrochenen Berichterstattung - bewusst "nicht-kafkaesk". Dazu hat Thomas Beimel eine sirrende Musik hoher Streichertöne geschrieben, die vom Indigo Quartett als Illusion flirrender Hitze gespielt wird.
Caroline Keufen spielt sprachlich und darstellerisch außerordentlich wandlungsfähig die Offizierin als Bewahrerin der Hinrichtungsmaschine. Olaf Reitz ist so etwas wie der Idealtyp des Bildungsreisenden in fremden Welten. Kontrapunkte zu dem eher konventionellen Theaterspiel bilden musikalisch die gregorianischen Engelsgesänge des beeindruckenden Altisten Yosemeh Adjei sowie die monumentale Stahlkonstruktion der Maschine von Manfred Feith-Umbehr nebst diverser Stühle sowie zweier überdimensionaler vor dem Opernhaus als Verweis auf den Zusammenhang von "draußen und drinnen".
Das gemischte Publikum im gut besuchten Parkett verfolgt die eher gleichförmigen Abläufe - alles wird gleich intensiv ausgespielt, Beiläufiges gibt es nicht, ebenso wenig wie Lakonik oder Ironie - achtzig Minuten lang geduldig und applaudiert heftig. Schade, dass aufgrund eines inkonsequenten Konzepts (man wolle keine Antworten geben, aber Fragen provozieren, zu denen die Antworten im ebenso inkonsequenten Programmheft aber nachzulesen sind) und das Nebeneinander von Schauspielkunst, Gesang, Musik und darstellender Kunst kein "Gesamtkunstwerk" zu besichtigen war. (frs)