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Fakten zur Aufführung 

COSI FAN TUTTE
(Wolfgang A. Mozart)
18. Mai 2003


Wuppertaler Bühnen


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Ideendrama

Mozarts schwebende Musik bestimmt mit ihrer emotionalen Hintergründigkeit das irritierende Geschehen der Cosi: Unter Martin Braun beweist das Sinfonieorchester Wuppertal seine Möglichkeiten intensiven Zusammenspiels.

Die inspirierte Inszenierung Sebastian Hirns greift bewunderswerterweise Anregungen Achim Freyers auf, zeigt die selbstquälerischen Versuche der Protagonisten extrem intensiv und lässt eine Gruppe zirzensischer Figuren à la Fellini kommentierend agieren.

Ulrich Leitners abstrakte Konstruktion einer weißen Wand mit absinkendem Riesen-Würfel als Symbol des unmöglichen Podests, auf dem die unreflektierte Liebe "stirbt", lässt Platz für die Interpretation der Zuschauer.

Faszinierend die verzweifelt-zweifelnd-hingebungsvolle Fiordiligi von Melba Ramos: eine Sängerin mit eminenter Ausstrahlung und ungemein ausdrucksvoller Stimme! Edgardo Zayas setzt seinen flexiblen Tenor als hin- und hergerissener Ferrando fulminant ein. Mit Michaela Mehring gastiert eine muntere Dorabelle; Peter Bording ist ein kraftvoll-konkurrierender Guglielmo, Raimund Fischer ein eher betrügerisch-getriebener Alfonso und Sung Mi Kim eine mädchenhaft-übertölpelte Despina.

Im baulich desolaten Wuppertaler Opernhaus geht ein ungemein aufmerksames Publikum engagiert mit, spendet standing ovations für ein wahrlich aufwühlendes Drama der Idee des Paradies-Verlustes durch experimentelles Denken. (frs)


Foto: © Milena Holler