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Fakten zur Aufführung 

PARSIFAL
(Richard Wagner)
25. Mai 2008

Richard-Wagner-Festival
Stadttheater Wels


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Meditationsabend

In Wels treffen sich seit einigen Jahren die Puristen der Wagner-Tradition - die großen Werke ohne (ver-)störende Regie, ohne irritierende Deutungsversuche.

Und so sind die Bäume des heiligen Waldes naturalistisch zu sehen; Klingsor steht auf seiner Bühnenerhebung; der Gralstempel ist ein säulenumstandener Raum: Dietmar Solt schafft unspektakuläre Räume.

Herbert Adler inszeniert unauffällig, arrangiert die Protagonisten auf der intimen Bühne in Wels, verzichtet auf dramatische Aktionen, setzt punktuell sinnschaffendes Licht.

Ralf Weikert dirigiert mit nachhaltiger Unaufgeregtheit die staunenswert kollektiv harmonierenden Brünner Philharmoniker zu einem klangreinen Wagner-Bild – im Gesamtduktus eher meditativ als spirituell aufwühlend.

Hans Sotin singt einen diszipliniert lehrenden Gurnemanz – voller sensibler Stimmkraft und höchst textverständlich (!). Alan Titus verleiht dem Amfortas die geforderte Leidensstatur, beeindruckt mit sonorer Substanz. Anton Keremidtchiev gibt dem Klingsor bemerkenswert aggressive Kraft und Nadine Secundes Kundry lässt intensiv erotische Töne hören. John Treleaven gewinnt mit seinem kantigen Heldentenor in der apotheosen Schluss-Szene beeindruckende Statur.

Stimmlich eindrucksvoll die Blumenmädchen und faszinierend der Tschechische Philharmonische Chor Brno!

Im herrlich stimmungsvollen Theater von 1904 goutiert das zu großen Teilen von weither angereiste Publikum das Gesehene und Gehörte mit intensiver Anteilnahme, feiert die Akteure mit herzlich-langanhaltendem Applaus. (frs)

 


Fotos: Richard-Wagner-Festival Wels