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Fakten zur Aufführung 

RIGOLETTO
(Giuseppe Verdi)
14. Mai 2002


Opera Zuid
(Venlo)


ERNIEDRIGT

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

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Der Rigoletto Roderich Earles spiegelt die Tragik des Verfluchten mit intensiver Gesangskunst, Evan Bowers singt den sexomanischen Duca voller Italianita, Machteld Baumans ist eine gequälte Gilda mit packenden Emotionen, virtuos ihr weicher Sporan, seidenweich die leidenden Höhen; dazu ein fulminanter Mikhail Milanov als mörderischer Sparafucile.

Oliver Tambosi zeigt den Duca als Psychopathen, der Frauen hasst und sie erniedrigt - umgeben von einer lüsternen Günstlingsclique als widerliche Sex-Fetischisten. Gilda ist Opfer dieses Ungeheuers und ihres lieblosen Vaters; wie angeekelt verweigert Rigoletto Gilda nach ihrer Schändung den intimen Trost - Gilda liegt auf einer roten Stoffbahn wie in einer riesigen Blutlache.

Blutiges Rot beherrscht in Vorhängen, Kostümen, Bodenbrettern das imaginative Bühnenbild Frank Philipp Schlössmanns - die hilflose Gilda erniedrigt in einer Atmosphäre blutiger Gewalt.

Das Brabants Orkest betont die Abgründe der Musik Verdis, spielt unter Ivan Anguelov auch die heiklen Drei-Viertel-Takte mit der nötigen Ansatzlosigkeit.

Das Publikum in Venlo zeigt sich den eruptiven Ausbrüchen und den drastischen Erniedrigungsszenen mit ihrer deprimierenden Weltsicht mehrheitlich kaum gewachsen, applaudiert zum falschen Moment, nutzt die viel zu lange Umbauphase vor dem "Herbergs-Akt" zu unbefangenem Plausch. Am Schluss allerdings geradezu frenetischer Applaus. (frs)