Barocke Variationen
Ein ehemals berühmtes Intermezzo wird bei dem Malta-Opera-Festival erfolgreich wieder belebt: Ein Maestro kommentiert die Proben seiner neuen Komposition - Albert Lortzing hat hier die Idee für seine unwiderstehliche Chorprobe gefunden!
Der faszinierend flexibel intonierende und differenziert phrasierende junge maltesische Bariton Kevin Caruana gibt diesem chaotisch-besessenen Genius kongeniale stimmliche Kraft und Emotion - doch vermag der Regisseur (John Gauci) es nicht, diese sängerische Offenbarung einigermaßen akzeptabel in angemessene Gestik und Handlung umzusetzen: da beherrscht affektiertes Getue in der Tradition des berüchtigten Opern-Humors die konzertante Szene.
Das spielfreudig-kompetente National Orchestra of Malta vermittelt die barocke musikalische Lebensfreude Cimarosa (um 1790) unter Christopher Muscat mit spürbarer Leidenschaft für die gewollten „Affekte“.
Das Festival-Publikum folgt diesem authentischen Ausfluss künstlerischer Emotionalität mit gesteigerter Anteilnahme. Schade nur, dass bei dieser einzigen Eigenproduktion (mit der Pergolesi Serva Padrona) des Malta Opera Festivals 2007 einige Offizielle es nicht unterlassen können, mit Hin- und Hergerenne die Konzentration zu stören! (frs)
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