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Fakten zur Aufführung 

CREON
(Huub Kerstens)
1. Mai 2001


Nationale Reisopera Niederlande/Utrecht

OHNE AUSWEG?

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Die Faszination der Musik Huub Kerstens' liegt in der Mischung von Orchesterklang und Schlagzeugeffekten und irisierendem elektronischen sound, von Sängerstimmen als Parlando, Kopfstimme, fast ariosen Passagen und akustisch verstärkten Einspielungen. Das erinnert an Peter Eötvös Tri Sestri, ebenfalls von der wagemutigen holländischen Nationalen Reisopera präsentiert.
Thierry Fischer leitet das Nederlands Balletorkest in Abstimmung mit der Tonabteilung höchst souverän, musikalische Effekte mit den komplizierten Anforderungen an die Solisten verbindend.
Auf der Bühne agieren Roberto Salvatori als realpolitischer Kreon, Julius Best als rückwärtsgewandter Ödipus, Elizabeth Vaughan als hilflose Iocaste, Roger Smeets als Mythen-Theseus und Susan Narucki als Zukunfts-Hoffnung Antigone sowie das gesamte Ensemble nicht nur vokal kompetent, sondern auch darstellerisch bezwingend, was auch und vor allem für den Koor van de Nationale Reisopera gilt!
Auf der requisitenfreien offenen Bühne im düsteren Licht von Mirjam Grote Gansey - die auch die antikisierenden Kostüme entwarf - entwickelt sich das Welttheater aus dem Geist der griechischen Tragödie.
Peter de Nuyl hat Sophokles-Texte in ihrem mythologischen Zusammenhang dramatisch packend neu kombiniert - und immer wieder konterkariert. Da gibt es keine Abhängigkeit vom "ewigen Schicksal", aber es bleibt die Verstörung aller Beteiligten und die Hoffnung auf einen Ausweg aus ewigem Morden und permanentem Unheil.
Ein gespannt folgendes Publikum in der Utrechter Stadsschouwburg (auch in Hengelo, den Bosch, Eindhoven, Rotterdam und Amsterdam) akzeptiert das moderne Musikdrama äußerst respektvoll. (frs)