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Fakten zur Aufführung 

WINTERREISE
(Franz Schubert)
8. September 2002


RUHRtriennale
(Duisburg Landschaftspark Nord)


EXISTENZKAMPF



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Inszenierte Musik in Industrieräumen gerät häufig zum beliebigen Spektakel vor imposanter Kulisse. Die Aufführung von Schuberts "Winterreise" zeigt, wie es anders gehen kann. Hier passt der Raum zum Werk. Die Heimatlosigkeit als zentrales Thema im Gedichtszyklus von Wilhelm Müller findet ihr Abbild in den gigantischen Industrieskulpturen einer vergangenen Epoche. Auch die Verdichtung der Seelenqualen in Schuberts Musik kann man körperlich erleben, wenn man den gewaltigen Raum der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord im Halbdunkel "durchwandert" und in der Arena eines Boxrings Platz nimmt.

Christine Schäfer sang eine überragende "weibliche Winterreise", kongenial begleitet von Irvin Gage.

Die Inszenierung von Oliver Hermann, Bühnenbild: Momme Röhrbein, sieht in dem Stück den Existenzkampf der vereinzelten Individuen: Boxring, projizierte Porträts aus Fußgängerzonen, Fitnessstudios oder Flughäfen. Als Kontrast dazu die utopischen Weiten von Himmels- und Schneegebirgen. Dichtung und Musik sind jedoch bereits so bildmächtig, dass es schwierig ist, die Spannung zwischen den inneren Bildern und den Videoprojektionen aufrechtzuerhalten.

Das Publikum feierte die Interpreten. (su)

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Foto: © David Baltzer