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Fakten zur Aufführung 

DER SCHAUSPIELDIREKTOR
(Wolfgang A. Mozart)
THE MUSIC SHOP
(Richard Wargo)
12. April 2007

Opera National du Rhin Strasbourg
Les Jeunes Voix du Rhin

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Opern-Theater

Geht es in Mozarts Schauspieldirektor um den Zwist zweier Sängerinnen – so bietet der muntere Einakter des Amerikaners Richard Wargo Gelegenheiten zum munteren Zitieren bekannter Themen aus der Opernliteratur.

Verdienstvollerweise gibt die Opera National du Rhin in Straßburg ihrem Nachwuchs die Möglichkeit öffentlicher Auftritte in professionellen Produktionen. In Claude Buchwalds Version des Schauspieldirektors fiel die Entscheidung zugunsten der „parole“ , die Musik musste 35 Minuten lang warten. Auf einer Bühne auf der Bühne herrscht hektisches Getriebe mit wilder comedy-Gestik. Der Gesang gibt Einblick in die unendliche Arbeit bis zur Perfektion, und das Orchestre Symphonique de Mulhouse

Intoniert unter Vincent Monteil die frühen Mozart-Klänge ohne großen Enthusiasmus. Das durchaus gespannte Publikum reagiert auf die uninspirierte Darbietung enttäuscht.

Im Music Shop geht es da erheblich lebhafter zu: Die Suche nach einer vergessenen Melodie in einer Notenhandlung gerät zu einem Feuerwerk musikalischer Einfälle und inszenatorischer Ideen. Wargos Stück aus den 90er Jahren hat einen Text Tschechows zur Grundlage.

Claude Buchwald inszeniert ein abwechslungsreiches Spiel mit vorgeführten Klischees. Yves Collets Bühne besticht durch frappierende Wandlungsfähigkeit, schafft imaginative Assoziationsangebote und bietet Kommunikationsräume für eine in sich geschlossene Komödie. Vom jungen Ensemble ist Agnieszka Slawinska besonders zu nennen: ihre Masha, das Mädchen für alles im Music Shop, wird durch quirliges Spiel und modulationsfähige Stimme mit vielen fein ziselierten Koloraturen zum Mittelpunkt des Geschehens.

Vincent Monteil leitet ein routiniertes Orchestre Symphonique de Mulhouse. Aber aller musikalischer Witz Wargos – mit Anspielungen von Rossini bis Prokofjev in bizarren Konstellationen – vermag das Orchester nicht aus der Reserve zu locken.

In der wunderbaren Straßburger Oper amüsiert sich ein recht junges Publikum köstlich und dankt den engagiert agierenden jungen Künstlern mit herzlichem lang anhaltendem Applaus. (frs)