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Fakten zur Aufführung 

FIDELIO
(Ludwig van Beethoven)
13. April 2001


Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin


DER IMMERWÄHRENDE TRAUM

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Ivan Törzs vermittelt mit der mecklenburgischen Staatskapelle einen exquisiten Beethoven-Klang vom Singspielhaften bis zum Pathos der Freiheitsbotschaft. Das Orchester reagiert hoch präzise - die Hörner! - und entwickelt ein eigenes Timbre.
Dazu erlebt das Publikum ein engagiertes Sängerensemble, dem allerdings der ultimative stimmliche Glanz fehlt: Kay-Gunter Pusch und Petra Nadvornik spielen einen den letzten Halm des bescheidenen Lebensglücks ergreifenden underdog Jaquino und die sich nach romantischer Liebe sehnende Marcelline wunderbar glaubwürdig und geben ihren Rollen die gesangliche Äquivalenz. Michael Glückmanns Pizarro geht in Beethovens instrumentalen Ansprüchen vokal unter; Roger Krebs gibt einen schlanken Rocco-Bass; Kirsi Tiihonen beeindruckt als Leonore mit ungemein sicheren und kraftvollen Spitzen und Graham Sanders ist ein leidend-erlöster Florestan mit klarer Artikulation und Phrasierung, allerdings ohne den Unterklang des Wahnsinns erlittener Leiden.
Frank Hilbrichs Inszenierung macht deutlich, dass die Methoden unterdrückender Gewalt sich nicht im blutrünstigen Abschlachten realisieren, sondern in bürokratischen Vernichtungsritualen. So ist denn auch der Kerker ein Müllhaufen verrotteter Akten und Pizarro agiert in einer martialischen Registratur (Bühne: Vincent Callara). Das aktualisierte Finale macht im Lob der Gattenliebe deutlich: Beethovens hymnische Musik ist die Utopie der humanen Befreiung!
Gespannte Aufmerksamkeit im Publikum, lebhafter Beifall - der Star ist das Orchester. (frs)