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Fakten zur Aufführung 

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE
(nach Wolfgang Amadeus Mozart)
28. Januar 2010

Forum Peine
(Produktion des Landestheaters Detmold)


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Zauberflöte zum Mitmachen

Mozarts Zauberflöte für Kinder zu erzählen, ist keine leichte Aufgabe. Die philosophischen, religiösen und weltanschaulichen Aspekte klar zu machen, verlangt eine so vertiefte Auseinandersetzung mit dem Stück, dass Kinder überfordert würden. Insofern ist es als Einstieg durchaus legitim, die Geschichte auf die märchenhaften Elemente und die Liebesgeschichten zu reduzieren. Mozarts Musik besticht, am ehesten sicher am Beispiel des Papageno, bei aller Kunstfertigkeit doch vor allem durch eine Einfachheit und Klarheit des Ausdrucks, die Kinder sofort erreicht. Mit wenigen Dekorationen werden mal Wald und Nacht, mal das Reich der Sonne angedeutet. Und in diesem Rahmen ist es dann auch ohne weiteres möglich, in einer fünfviertel Stunde eine in sich geschlossene, für Kinder absolut verständliche Geschichte zu erzählen.

Elisabeth Wirtz, Musikdramaturgin am Landestheater Detmold, hat eine Fassung für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren entworfen, die vor allem auf eins setzt: die Kinder sollen mitmachen, in das Geschehen auf der Bühne unmittelbar mit einbezogen werden. Das fängt etwa zu Beginn so an, dass die Kinder Tamino vor der bösen Schlange retten – und dabei ohne es zu wissen in die Rolle der drei Damen der Königin der Nacht geraten. Die spielt Elisabeth Wirtz in einer Doppelrolle als Erzählerin und Königin der Nacht selbst. Das übrige Personal ist auf die wichtigsten Personen beschränkt. Torsten Lück als Papageno, Markus Gruber als Tamino und Monostatos, Beate von Hahn als Pamina und Papagena sowie Vladimir Miakotine als Sarastro spielen sichtlich genauso gern mit den Kindern auf der Bühne wie Elisabeth Wirtz. Sachie Mallet am Klavier und Polina Gorchova sind in die szenischen Aktionen ebenso einbezogen.

Mit dieser „kleinen Zauberflöte“ macht das Landestheater Detmold nicht in erster Linie Theater für Kindern, sondern Theater mit Kindern. Die Produktion ist schon seit einigen Jahren auf dem Spielplan und ist so unaufwändig auf die Reise zu bringen, dass Schulen sie problemlos für Aulen oder Sporthallen einkaufen können.

Die Kinder machen jedenfalls voller Begeisterung und Spielfreude mit – und es wäre überhaupt nicht verwunderlich, wenn der eine oder andere danach Lust auf die große Zauberflöte bekommen haben sollte.

Christian Schütte