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Fakten zur Aufführung 

MIR IST SO WUNDERBAR
Operngala
15. Juli 2005

Theater Osnabrück

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Opern-Hommage

Von Glinka über Rimskij-Korssakow und Smetana zu Verdi, Bellini, Beethoven, Thomas, Gounod und Wagner - das erweckt in der Auflistung den Eindruck eines x-beliebigen „Gemischtwarenladens“, ist aber im erlebten Nachvollziehen eine Hommage an die Oper - mit all ihren musikalischen, sängerischen und emotionalen Möglichkeiten.

Solisten, Orchester und Publikum feiern dies Ereignis mit lustvollem Engagement und dokumentieren die exzellenten Standards der Städtischen Bühnen Osnabrück.

Natalia Atamanchuk gibt der Zarenbraut nachhaltige Emotion, Genadijus Bergorulko und Kolja Hosemann interpretieren hintergründig Smetanas Kezal und Hans, Karen Fergurson brilliert als Verdis Troubadour-Leonora, Kristine Larissa Funkhauser imaginiert einen formidablen Bellini-Romeo, Yoonki Baek mit Marco Vassalli und Eva Schneidereit geben eine hinreißende Don Carlo-Szene, Hans-Hermann Ehrich gelingt ein konzentriertes Rienzi-Gebet, Frank Färber demonstriert einen aussagestarken Gounod-Mephisto – und Iris Marie Kotzian brilliert als Thomas-Philine!

Hermann Bäumer gelingen mit dem hochmotivierten Osnabrücker Symphonieorchester die permanenten Wechsel musikalischer Charakteristiken in verblüffender Perfektion!

Herbert Hähnel moderiert unaufdringlich-luftig; das Orchester sitzt vor einer Projektionsfläche mit wechselnden dezenten Farben, den Grundstimmungen entsprechend.

Das Publikum im total ausverkauften Haus bestätigt die wichtige Rolle des Musiktheaters für die Region, goutiert das Gebotene mit offenkundigem Verständnis und feiert Sänger und Orchester enthusiastisch.

Das alles ist so zauberhaft, so intensiv-kommunikatives Opern-Erleben, dass der Schluss wie ein Attentat auf musikalisch-reflektierendes Musiktheater wirkt. Aida, Finale 2. Akt: Da ballert das Orchester, da brüllt der Chor, da ist von Gefühlen kein Hauch, da ist von Abstimmung zwischen den Kollektiven und Solisten nichts zu spüren, da regiert der knallige Effekt, da wird alles Subtile verleugnet - und im Ohr bleibt ein undifferenziertes Getöse, das unselige Klischee „Oper ist, wenn’s laut ist und keiner was versteht“. Unbegreiflich! (frs)