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Fakten zur Aufführung 

COSI FAN TUTTE
(Wolfgang A. Mozart)
5. März 2004


Theater Osnabrück



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Alfonsos Cosi Bar

In "Alfonsos Cosi Bar" spielen sich erotische Spielchen ab, bis es am Ende zur emotionalen Katastrophe kommt: Das Geld war das movens für den Partnertausch, Alfonso konditionierte seine "Freunde" für den Swinger-Club - die naiven Beteiligten blicken hoffnungslos verstört in eine zynische Zukunft. Norbert Hilchenbach inszeniert zwingend zeitgemäß ohne platte Aktualisierung, zeigt Abgründe der Freizügigkeit mit Zerstörungen menschlichen Vertrauens.

Peer Palmowski präsentiert ein zeitgeistiges Fitness-Center, lässt per Drehbühne Innen und Außen als Handlungsorte passieren und vermittelt in Tag- und Abendatmosphäre den zeitlichen Ablauf der unheilvollen Entwicklung.

Das Osnabrücker Ensemble beeindruckt durch intensive Darstellung. Natalia Atamanchik und Nadine Weissmann als durchaus probier-bereite Fiordiligi und Dorabella, Christoph Nagler und Johan Ribalta als piefkige Guglielmo und Ferrando, die in Rocker-Kostümierung ihren geheimen sexuellen Phantasien nachgehen, Michael Tews als halbseidener Club-Organisator, und Iris Marie Kotzian als kesse Despina, betrogen in ihrer unbegriffenen Rolle als Animierdämchen. Sie alle singen einen kalkuliert-sinnlichen Mozartklang - Karen Ferguson vertritt die stimmlich indisponierte, nur agierende Natalia Atmanchuk am Proszenium mit professioneller Perfektion.

Markus Lafleur dirigiert die Sänger ob der besonderen Situation sehr aufmerksam, koordiniert das Osnabrücker Symphonieorchester zu einem ausgeglichenen Gesamtklang, doch stellen sich die sphärischen Mozart-Visionen nur selten ein.

Das gespannt folgende Osnabrücker Publikum identifiziert sich mit der zuspitzenden Handlung, Oper wird zu nachvollziehbaren Vorgängen - womöglich als selbst erlebt oder in TV-Gerichtsshows thematisiert. Ein bemerkenswerter Abend! (frs)


Karten unter (0541) 323 3314






Fotos: © Jeffrey Delannoy