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Fakten zur Aufführung 

LA BOHÈME
(Giacomo Puccini)
9. November 2001


Theater Osnabrück


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In Osnabrück wird exzellent gesungen: Ricardo Tamura überrascht mit der perfekten italienischen Tenor-Attitüde: voller Kraft in den stimmlichen Herausforderungen, mit bombensicheren Cs und bewundernswerter Ausdauer, dabei die Lyrismen mit schönem Legato auskostend, die piani mit stupendem Melos. Die Mimi Barbara Zechmeisters wird kongenial präsentiert: ein herrlich geführter samtweicher Sopran, ohne Schärfen in den Höhen mit inniger Timbrierung. Aus dem exzellenten Osnabrücker Ensemble beeindrucken Marlene Mild als Musetta, Gerard Quinn als hinreißender Marcello, Michaell Milanov als volltönend ergreifender Colline und Ulrich Wand als darstellerisch frappierender Schaunard.

Norbert Hilchenbach zeichnet ein komplexes Bild von Alltag, Idealen und leidendem Erlöschen - mit Sentiment, ohne Sentimentalität, auf Seiten des Unzerstörbar-Menschlichen, mit vielen inszenatorischen Ideen und abendfüllenden Konstellationen.

Die zweistufige Bühne Peer Palmowskis funktioniert als imaginativer Spielraum - farblich faszinierend, hoch assoziativ durch raffinierte Lichteffekte.

Unter Alexander Steinitz beweist das Osnabrücker Symphonieorchester seine Sensibilität für dramatische Differenzierungen; die Instrumentengruppen kommen zu ihrem Recht, lassen Wohlklang hören, verzichten aber nicht auf Anklänge moderner Musik durch deutliche Akzentuierung der Brüche.

Das Publikum teilt sich in konsumierende Besucher und mittlerweile zu Fans gewordenen Connaisseurs dieser exzeptionellen Osnabrücker Produktion - die Bohème wird zurecht aus der letzten Spielzeit übernommen, ist eine Attraktion auf bemerkenswertem Niveau. (frs)