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Fakten zur Aufführung 

DON PASQUALE
(Gaetano Donizetti)
15. März 2008 (Premiere)

Theater Osnabrück


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Beste Unterhaltung

Selten wird während einer Opernpremiere so oft und so herzlich gelacht wie jetzt in Osnabrück. Aber Regisseur Antoine Uitdehaag lässt auch keine Gelegenheit zum Possenreißen aus. Und davon gibt es in Gaetano Donizettis komischer Oper „Don Pasquale“ reichlich!

Vielleicht sind Komik und Witze anfangs etwas übertrieben und schrammen scharf an plumper Albernheit vorbei. Aber was da vorn auf der Drehbühne so alles passiert, hat schon allerhöchsten Unterhaltungswert. Iris Marie Kotzian schlüpft wieder einmal in eine Idealrolle und gibt erst die dümmlich naive Braut, die Don Pasquales trist gewordenen Lebensabend auffrischen soll – wandelt sich, kaum ist die Tinte auf dem Ehevertrag trocken, flugs zur Mänade, die dem armen Alten das Leben in den eigenen, still und leer gewordenen vier Wänden echt zur Hölle macht.

Don Pasquale alias Genadijus Bergorulko muss in dieser Inszenierung nicht den geilen, sabbernden Bock mimen. Nein, er ist ein seriöser, vornehmer Gentleman in gediegener Schale – und Kolja Hosemann sein etwas fauler, aber mit Sonnenbrille im Haar richtig cool aussehender Neffe Ernesto, der eigentlich nur darauf wartet, des Onkels beträchtliches Erbe anzutreten.

Bis es soweit kommt, verwandelt sich das Anwesen Don Pasquales zwischenzeitlich in die Partymeile von Norinas Bekannten. Pilskästen und Holzkohlegrill werden aus dem Mini-Van geschleppt. Und Ernesto kämpft gleich mehrfach den Kampf mit einem Liegestuhl wie Loriot mit einer Krautwickel, vielleicht einmal zu viel. Aber dafür hat Kolja Hosemann gewiss lange geübt.

Strippenzieher dieser Verschwörung ist Doktor Malatesta, der Norina demjenigen zuführen möchte, der unsterblich in sie verliebt ist: Ernesto.

So kommt es natürlich: Ende gut - alles gut. Und das Osnabrücker Theater steht beinahe Kopf vor Begeisterung. Schäumender Beifall für die Solisten, auch für Marius Stieghorst am Pult der Sinfoniker, die einen perlenden und federnden Donizetti-Klang entwickeln.

Christoph Schulte im Walde