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Fakten zur Aufführung 

AMAHL UND DIE NÄCHTLICHEN BESUCHER
(Gian Carlo Menotti)
6. November 2005 (Premiere)

Oldenburgisches Staatstheater

Points of Honor                      

Musik

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Hoffnung durch Weihnachtsgeschichte

Der kleine behinderte Amahl vertraut den drei Königen – ihm wird geholfen, die Armut seiner Mutter hat ein Ende, die Hoffnung auf „das Kind“ folgt dem Stern.

Svenja Tiedt inszeniert mit großer Einfühlung, nutzt die handlungsarme Vorlage zu dichtem Spiel.

Veronika Hoberg stellt einen vergammelten Wohnwagen vor eine scherenschnittartige Skyline-Silhouette, vermittelt einen intensiven Eindruck der zeitlosen Zerrissenheit im lokalisierten Nahen Osten.

Almut Blankes Kostüme bestechen vor allem mit dem komplex-faszinierenden Outfit der drei Könige, deren Brillanz über die gesamte Zeit fasziniert.

Intensiv engagiert gespielt und gesungen wird von Solisten des Opernchors des Oldenburger Theaters – der „Sängerknabe“ Henning Ferneding gibt mit Micropart als Amahl seine ganze junge Kraft, bleibt aber doch bei seinen stimmlichen Grenzen. Der Opernchor repräsentiert die Hirten mit viel Gefühl für die Menotti-Komposition mit ihren veristischen Anklängen.

Die Mitglieder des Oldenburgischen Staatsorchesters intonieren unter dem hoch engagiert vermittelnden Thomas Bönisch die von Puccini und Debussy beeinflusste Musik Menottis (1952), zumeist rezitativ-begleitend mit dramatischen Akzenten mit hoher Konzentration und lassen die immanente Hoffnung musikalisch hörbar werden.

Vornehmlich aufnahmebereite Zehnjährige mit ihren Eltern folgen dem Spiel mit spontan-beteiligten Reaktionen. Verstehen offenbar die eingesetzten theatralen Mittel und identifizieren sich mit den Leiden und Hoffnungen des Sympathieträgers Amahl. Ganz offenkundig: ein glückliches Erleben für viele Kinderseelen. (frs)


Fotos: © Claudia Hoppens