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Fakten zur Aufführung 

DIE GÖTTLICHE FLAMME
oder
DIE LÄNGSTE SEKUNDE
(Werner Schroeter /
Monika Keppler)
19. Juni 2002


Theater Oberhausen


RÄTSEL


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Erinnya Wolf beschreibt im Programmheft die Intention: "Es gibt keine Literatur mehr, weil alle Bücher verbrannt sind.... Es gibt vielleicht noch einige verstreute Notenblätter....." Und so sieht es auf der Bühne (Barbara Rückert) aus wie bei den Bücherbewahrern in Truffauts Fahrenheit 451: Klassische Ruinen, Sandhaufen, daneben plazierte Musiker. Sie instrumentieren eingestreut musikalische Rudimente (komponiert von Michael Barfuß), wirken wie hilflose Kommentatoren, ihre Andeutungen bleiben rätselhaft.

Ebenso rätselhaft vergangene Kulturzyklen torsohaft rezitierend agieren die hingebungsvollen Schauspieler - demonstrativ chaotisch geführt von der resignativen Regie Werner Schroeters. Vor allem bleibt in Erinnerung Zazie de Paris, die alle Transvestiten-Klischees brillant bedient - offenbar als Focus auf die Unbestimmbarkeit von realer Welt, von Poesie, Philosophie, zerstörbarer Literatur und Musik.

Das Oberhausener Theater ist gut besucht: ein vertrauensvolles Publikum akzeptiert die neunzig Minuten Verstörung durch artifizielle Rätselhaftigkeit, ohne provokativ auf einem Entschlüsselungs-Rezept zu bestehen. (frs)