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Fakten zur Aufführung 

TANNHÄUSER
(Richard Wagner)
27. Dezember 2003


Landestheater Mecklenburg
(Theater Neustrelitz)




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Ein Fragment

Es ist ein Experiment: "Tannhäuser" in zweieinhalb Stunden, das Orchester hinter der schmalen Spielfläche auf der Bühne, das Ganze halbszenisch mit einer Rampe ins Parkett. Doch die Konzeption Rolf-Peter Schulzes (phantasievoll-engagierter Intendant der Fusion Neubrandenburg-Neusrelitz) geht nicht auf: Zu fragmentarisch wirkt das Konstrukt, zu wenig Bedeutung wird vermittelt.

Die Bühne Susanne Uhls verweist auf die unzulängliche Bücherweisheit, das Geheimnis der Liebe zu reflektieren und zu erklären. Das ist mit gemalten Vorhängen und der genannten Rampe geschickt gemacht, vermag jedoch nicht zu faszinieren. Larysa Molnarovas Venus und Elisabeth fehlt die ambivalente Ausstrahlung, ihre Stimme hat seit ihrer Giessener Zeit keine neuen Potenzen gewonnen.

Der Tannhäuser Dario Walendowskis kommt reichlich ungepflegt daher, bringt die Romerzählung eher schlecht als recht über die Runden. Von den Sängern - Serge Navoque als einfühlsamer Wolfram - vermag der helle Tenor von Stefan Glunz Aufmerksamkeit zu vermitteln.

Die Neubrandenburger Philharmonie demonstriert unter dem hochpräsenten Stefan Malzner ihre Fähigkeit zu einem nicht-konventionellen Wagner-Klang: eingehend auf die Psyche der Personen wird ein beeindruckendes Verständnis neuer Wagner-Rezeptionen hörbar!

Im intimen Neustrelitzer Theater ist ein generationen-gemischtes Publikum versammelt, für das sein Theater ganz offensichtlich zur "kulturellen Grundversorgung" gehört: viele Gespräche zur Konzeption der Aufführung, aber keine arrogante Besserwisserei! (frs)




Fotos: © Joerg Metzner