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Fakten zur Aufführung 

MACBETH
(Giuseppe Verdi)
9. Juni 2002


Städtische Bühnen Münster


INFERNO

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Die Katastrophe ist passiert, die Zivilisation am Ende, die Welt ein Irrenhaus. Für die mutig-konsequente Regisseurin Inga Levant ist Macbeth eine große Metapher für "die Hölle".

Giuseppe di Ioro baut als hermetischen Handlungsort die martialische Konstruktion eines riesigen Brückenfußes, arbeitet mit mystifizierenden Lichteffekten; Magali Gerberon entwirft phantastische Kostüme zwischen Höllenzauber und Kuckucksnest-Wahnsinn.

Was an Dramatik, auch bitterer Ironie, leisem Wahn und visionärer Brutalität in Verdis Musik abseits aller Konventionen verborgen ist, wird von Will Humburg mit enormem Elan bis zur Erschöpfung herausgeholt; die engagierten Musiker des Symphonieorchesters der Stadt Münster folgen den Tempiwechseln und der herausfordernden Dynamik mit stupender Virtuosität!

Ruth-Maria Nicolay ist die wahnsinnige Lady von Anfang an, bewegt mit invers gerichteter Emotionalität in der mad scene. Stefan Adam bewältigt den besinnungslosen Macbeth mit ungemein variabler Stimmkraft und mitreißender Hingabe. Auke Kempkes verspricht als Banco eine hoffnungsvolle Bariton-Zukunft.

Im Münsteraner Publikum überwiegen die ExpertInnen aus dem provinziellen Mustopf: unbegriffen Klassik orientiert, ohne wirkliche Betroffenheit. (frs)