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Die Katastrophe ist passiert, die
Zivilisation am Ende, die Welt ein Irrenhaus. Für die mutig-konsequente
Regisseurin Inga Levant ist Macbeth eine große Metapher für "die Hölle".
Giuseppe di Ioro baut als hermetischen Handlungsort die martialische Konstruktion
eines riesigen Brückenfußes, arbeitet mit mystifizierenden Lichteffekten;
Magali Gerberon entwirft phantastische Kostüme zwischen Höllenzauber und
Kuckucksnest-Wahnsinn.
Was an Dramatik, auch bitterer Ironie, leisem Wahn und visionärer Brutalität
in Verdis Musik abseits aller Konventionen verborgen ist, wird von Will
Humburg mit enormem Elan bis zur Erschöpfung herausgeholt; die engagierten
Musiker des Symphonieorchesters der Stadt Münster folgen den Tempiwechseln
und der herausfordernden Dynamik mit stupender Virtuosität!
Ruth-Maria Nicolay ist die wahnsinnige Lady von Anfang an, bewegt mit
invers gerichteter Emotionalität in der mad scene. Stefan Adam bewältigt
den besinnungslosen Macbeth mit ungemein variabler Stimmkraft und mitreißender
Hingabe. Auke Kempkes verspricht als Banco eine hoffnungsvolle Bariton-Zukunft.
Im Münsteraner Publikum überwiegen die ExpertInnen aus dem provinziellen
Mustopf: unbegriffen Klassik orientiert, ohne wirkliche Betroffenheit.
(frs) |
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