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Fakten zur Aufführung 

TROUBLE IN THAITI
(Leonard Bernstein)

HIN UND ZURÜCK
(Paul Hindemith)
13. April 2002 (Premiere)


Städtische Bühnen Münster


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Es ist schon ein Ding mit dem Musiktheater-Humor - in Münster gelingt's mit Hindemiths "Krebs": "Hin und zurück" als amüsante Story eines Eifersuchtsmords, philosophisch überhöht durch den "Gelenk-Weisen", der erklärt, dass es einerlei sei, ob der Mensch erst geboren wird und dann stirbt - oder umgekehrt. Bendikt Bormann inszeniert im Comic-Stil mit Anleihen an Tim und Struppi und blendenden Gags - auf der ironisierenden farbenfrohen Bühne von Pia Oertel.

Mitglieder des Theater-Jugendorchesters Münster begleiten unter Andreas Wolf lebendig, mit Gefühl für Hindemiths musikalischen Witz! Dieser "Minutenoper" aus den Zwanziger Jahren geht Bernsteins "Trouble in Tahiti" voraus: ein knappes Stündchen amerikanische Mittelstandskritik mit Eheproblemen, Bezügen zu Kitsch-Filmen und Hollywood-Erotik.

Bernsteins lustvolle Anspielungen auf Film-Musik, Jazz und Musicals werden vom Theater-Jugendorchester eher martialisch präsentiert. Im engen Rahmen des Kleinen Hauses wirkt der Orchesterklang - immerhin 50köpfig - allzu brachial; es mangelt an sensibler Kommunikation mit den Solisten, die bewusst zurückhaltend intonieren.

Veronika Waldner und Christian Grygas unterspielen die Ehedifferenzen des jungen Paares, vermeiden den möglichen Übergang von rezitativem Sprechgesang zur arienhaften Bravour. Suzanne MacLeod, Mark Bowman-Hester und Donald Rutherford spielen im Stil der Comedian Harmonists den kommentierenden Chor.

Neben sparsamen Requisiten bestimmen bühnenweite Rückprojektionen von Architektur im Stile "der Böhm" die Szene: hyperrealistische Optik verstärkt Bernsteins musikalische Verweise - eine wunderbar ironische Umsetzung von Textidee und musikalischen Eklektizismen!

Bei der Premiere verfolgen die "Fans" des Jugendorchesters das Geschehen mit engagierter Aufmerksamkeit und sparen nicht mit berechtigtem Applaus! (frs)