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Fakten zur Aufführung 

LA CENERENTOLA
(Gioacchino Rossini)
24. April 2004 (Premiere)


Städtische Bühnen Münster




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Calzoleria, Trattoria, Palazzo

Vorweg: In Münster ist ein erlebnishungriges Publikum zu erleben, das der phantasiereichen Handlung begeistert folgt und seiner Zustimmung enthusiastisch Ausdruck verleiht - spontane standing ovations am Schluss, wahre Opern-Leidenschaft und intensives Eingehen auf die engagiert-kompetenten Akteure: eine exzellente Atmosphäre!

Benedikt Borrmann inszeniert ein oszillierendes Spiel zwischen Märchen, Venezianischem Karneval und malerischer Kleinstadt, lässt den unsicheren Gefühlen freien Lauf, zeigt die unterdrückte Cenerentola als durchaus zielbewusste junge Frau, deren erträumter Märchenprinz tatsächlich existiert - happy end.

Fabelhaft die flexible Bühne Pia Oertels: ein Schuhladen des Don Magnifico (mit Blick durch die Scheibe auf ein lebhaftes Straßencafé), eine kommunikative Trattoria, ein angedeuteter Palazzo. Dazu als Zwischenvorhang das perspektivenreiche Bild eines italienischen Bergstädtchens und herabschwebende Palazzo-Elemente, eine Reverenz gegenüber der genialen Bühnenmalerei zu Rossinis Zeiten!

Als Dandini ist der bühnenpräsente Radoslaw Wielgus eine hinreißende Rossini-Figur, beherrscht die emotionalen Blitz-Läufe und Koloraturen des Belcanto mit Delikatesse. Mineo Nagata braucht lange, bis er sich als leidenschaftlicher Ramior freigesungen hat. Mit Damon Nestor Ploumis agiert ein spielfreudiger Don Magnifico, dessen ungleiche Töchter mit Yoo-Cho Cho und Suzanne Mc-Leod wirklich komische Präsenz beweisen. Anke Kempkes bleibt als deus ex machina - Alidoro eher reserviert und Judith Gennrich überzeugt als fast dramatisch singende Cenerentola.

Das Münsteraner Symphonieorchester beginnt unter Andreas Wolf zögernd, lässt in den ansteigenden tempi der finali zunächst die Spannung vermissen, vermittelt aber gegen Ende vibrierende Intensität. (frs)


Karten unter (0251) 41 467-100






Fotos: © Michael Hörnschemeyer