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Fakten zur Aufführung 

TANNHÄUSER oder DER SÄNGERKRIEG AUF DER WARTBURG (Richard Wagner)
29. Mai 2005
(Premiere: 6.6.1994)

Bayerische Staatsoper München

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Zerstörte Größe

David Aldens Inszenierung von 1994 über das Elend von Germania Nostra gewinnt mit dem letzten Bild beklemmende Aktualität: die kollektiv rauschhafte Masse folgt einer Illusion, betet den „grünen Zwerg“ an.

Roni Torens Bühne beeindruckt mit monumental zerbrochenen Elementen zerstörter Größe; ein permanenter Impetus, der in Buki Shiffs Kostümen adäquate Entsprechung findent.

Robert Gambills Tannhäuser spart seine Kraft für eine wahnsinnige Rom-Erzählung, die vor allem durch ihre Papst-Zitate fasziniert. Bejubelt das Elisabeth-Debut Camilla Nylunds: innig-kraftvoll, samtweich-selbstbewusst gelingt eine außergewöhnliche Studie. Mit zurückhaltender erotischer Emotionalität die Venus Waltraud Meiers. Ein wenig zu brachial: der Landgraf Kurt Molls. Dagegen lässt Martin Gantner die Seelenqualen Wolframs mit flexiblem Bariton differenziert hörbar werden.

Das Bayrische Staatsorchester unter Zubin Mehta präsentiert die Ouvertüre schleppend, intoniert das Bacchanal ohne erotischen Spirit, bleibt bei den Arpeggien grob, wird erst im dritten Akt den Ansprüchen gerecht: fulminant, leidenschaftlich in der Balance der Instrumentengruppen und faszinierend in der Kommunikation mit der Bühne.

Das Publikum in der Bayerischen Staatsoper: eine Mischung aus repräsentativ Motivierten und intim fachkundigen afficionados – die jubelbereite Stimmung beherrscht das voll besetzte Haus. (frs)


Fotos: © Wilfried Hösl