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Fakten zur Aufführung 

DIE HOCHZEIT DES FIGARO
(Wolfgang A. Mozart)
19. Mai 2005
(Premiere: 31.5.03)

Das Meininger Theater

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Voyeure sind wir

Verwandlungen in der Zeit spielen eine Rolle, beobachtet durch Okulare wie in der Zeit der Laterna Magica, die Zuschauer werden zu Voyeuren und erleben, wie Figaro denkt, Regie zu führen, aber ihn am Ende der Tod erwartet.

Roland Schwabs intensive Inszenierung der aufeinander geworfenen Individuen lebt von dem phantasmagorischen Bühnenbild von Karin Fritz mit der intelligenten Zusammenführung der Medien Theater und imaginativen Vorformen des Kinos.

Das Orchester des Meininger Theaters agiert schlank, präsentiert sich unter Alan Buribayev äußerst fit und akzentuiert die „spritzige“ Note der Mozart-Partitur, nicht ohne die Abgründe hinter vorgetäuschter Fröhlichkeit zu vermitteln.

Dieser zwiespältige Impetus gelingt den Solisten sehr beeindruckend: Dae-Hee Shins Almaviva gelingt der stimmliche Ausdruck männlicher Präsenz; Jana Havranová lässt die lyrische Verlorenheit der Gräfin vermissen; Lydia Bicks ist eine selbstbewusst phrasierende Susanna und Hans-Georg Priese gibt dem Figaro ambivalente Statur und Gisela Schubert artikuliert einen nicht ganz unschuldigen Cherubino. Das Meininger Ensemble beweist in allen rollen sängerische Kompetenz.

Im legendären Meininger Theater versammeln sich Opern-Enthusiasten, Touristen und Schülergruppen, die als Mischung aus wohl vorbereitet und kindisch-albern zu charakterisieren sind (aber das ist wohl ein Thema für sich) – der Beifall jedenfalls ist berechtigterweise groß. (frs)