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Fakten zur Aufführung 

NABUCCO
(Giuseppe Verdi)
10. Oktober 2001
(B-Premiere)


Nationaltheater Mannheim


CHOR-OPER

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Verdis zweite (oder dritte) Oper verzichtet auf handelnde Charaktere: im Leiden der Israeliten unter den Babyloniern geht es vielmehr um das Wiedererkennen des Risorgimento, den italienischen Freiheitskampf - mit viel Leidenschaft und Pathos (Gefangenenchor!).
So ist in Mannheim eine "feierliche" konzertante Aufführung zu erleben, mit einem punktgenauen Chor, emphatisch aufschwingenden Stimmen und einem hinreißenden Gesamtklang (Wolfgang Balzer).
Das vielgerühmte Orchester bleibt unter Enrico Dovico im Klischee stecken, versumpft viele Passagen, hat Probleme, die gemeinsamen Schlüsse zu finden und ist den Sängern ein wenig zuverlässiger Begleiter.
Georgina von Benza zelebriert eine Abigaille mit allen denkbaren Möglichkeiten ihres Soprans: betörend in den Pianissimi mit ausbrechenden Crescendi, strahlend in den Höhen und überwältigend in den Tiefen, sämtliche Register geradezu exaltiert nutzend. Ein grandioser Auftritt, zumal in der Phrasierung der besondere Reiz der eingesetzten Stimme liegt! Dagegen hatte es das Mannheimer Ensemble schwer mitzuhalten: Ludmil Kuntschews Nabucco hat die nötige Kraft, aber es fehlt das Leuchten; Felipe Rojas ist ein zuverlässiger Ismaele, wenn auch ein wenig eng; Nidia Palacios nutzt die Gemütsbewegungen der Fenena zu einigen Glanzlichtern und Mihail Mihaylov gibt dem Zaccaria durchgängig Statur.
Das Publikum reagiert auf die emotionale Musik äußerst gebannt - allerdings weit entfernt von Gedanken an risorgimento oder gar den clash of civilisations und spendet frenetischen Applaus! (frs)