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Fakten zur Aufführung 

HERZOG BLAUBARTS BURG
(Bela Bartok)
31. Oktober 2002


Theater Magdeburg


ZAHM


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Gezähmt wirkt die expressive Eruption von Sexualität und Gewalt in Bartoks "Blaubart" allein schon durch die eher gediegene Interpretation von Christian Ehwald mit der Magdeburgischen Philharmonie - sehr präzis gespielt, ausgesprochen eingängig, aber ohne die erschütternden Brüche.

Die Bühne von Eberhard Matthies lässt die verliesartige Burg ahnen, die sich öffnenden Türen geben allerdings wenig Einblick in die Facetten des Grauens: wallender Bühnennebel als See der Tränen.

Für Urs Markus liegt der mörderische Gewaltmensch wohl außerhalb seines Vorstellungsvermögens, sympathischerweise muss man sagen; doch wirkt das "Monster" auch in der Stimme wenig bedrohlich. Undine Dreißig singt eine von Hoffnung zu Entsetzen getriebene Judith mit großer Dramatik ohne Schärfen als die Inkarnation der Frau als Opfer!

Überraschenderweise verzichtet die Regie der Choreographin Irene Schneider demonstrativ auf bedrängende Körperlichkeit, setzt offenbar auf invers gerichtete Brutalität, und nimmt mit dieser Verlagerung dem Werk das Panische - das sie in der vorangegangenen Choreographie von Bartoks "Wunderbarem Mandarin" so exzellent in Szene setzte!

Hoch konzentriert, hochgespannt und vor-informiert (!) folgt das Magdeburger Publikum, geizt am Ende nicht mit Beifall und macht sein Einverständnis mit "seinem Theater" deutlich! (frs)