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Fakten zur Aufführung 

DON PASQUALE
(Gaetano Donizetti)
12. März 2009
(Premiere: 7. März 2009)

Auditorio Universidad Carlos III Leganes
Teatro Real Madrid


Points of Honor                      

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Jugendoper

Ein Audimax mit großer Bühne und Orchestergraben, hoch aufsteigenden Rängen – darauf an die Tausend erwartungshungrige Teenies, in einem Fünf-Minuten-Vortrag eingestimmt auf die Rezeptionsnormen eines Opernereignisses – ein bisschen Einführung in Musik und Licht, vor allem aber zentrale Begriffe wie tranquilla, silencio, concentracio. Das fröhliche Lärmen legt sich - und ab geht’s: Das Orquestra-Escuele de la Sinfonica de Madrid unter Alvaro Albiach intoniert das wunderschöne Donizetti-Vorspiel, die Bühne öffnet sich mit einem Blick auf klassisch-römische Kulissen.

Regisseur und Bühnenbildner Tomas Munoz schafft eine irritierend-zauberhafte Atmosphäre, lässt erotische Alterswünsche, jugendlichen Behauptungswillen – aber auch situationsbedingte Intrigen augenzwinkernd Revue passieren.

Die klassisch-römischen Monumente und Skulpturen verweisen auf offenbar unsterbliche Emotionen, das locker-abwechslungsreiche Bühnenhandeln vermittelt quasi generationstypische Konstanten: Die wahre Leidenschaft ist die jugendliche Unbekümmertheit! Leicht ironisierende zeitgenössische Kostüme von Ariane Unfried verstärken den Eindruck des essentiellen „So tun als ob“ – als konsequentes Mittel der Oper.

Alvaro Albiach leitet das Orquesta-Escuela de la Sinfonica de Madrid zu luftigem Klang, achtet auf Transparenz, gibt den Instrumentengruppen Chancen zur Entfaltung - und nimmt vor allem sensibel Rücksicht auf die Solisten!

Und da überzeugt Miguel Angel Zapater als durchaus lebenslustiger Pasquale mit souveränem Spiel und elegant strömendem voluminösen Bariton. Diogo Rodrigues glänzt mit legatoreicher Stimme als kommunikativer Malatesta. Ihr Duett ist ein bewundernswertes Muster gestalteten Belcanto-Wirbels. Hans Ever Mogolion-Rueda ist ein leidenschaftlicher Ernesto, stößt allerdings an seine vokalen Grenzen. Sonya Yoncheva bezaubert nicht nur als doppelgesichtige Norina, spielt jugendlich-weibliche Verführungskunst und beinah feministisches Selbstbewusstsein äußerst intensiv - und singt vor allem die so attraktive Partie mit allen Möglichkeiten perfekten Belcanto-Gesangs! Eine junge Sängerin mit Zukunft.

Der Coro Escenico de la Universidad Carlos III de Madrid unter Judyth Borras bewegt sich agil und singt in kollektiver Perfektion.

Das temperamentvolle jugendliche Publikum im großzügigen Auditorium der architektonisch bemerkenswerten Universidad Carlos III in Leganes fühlt sich angesprochen – und bejubelt die Protagonsten. Das Ziel der Koproduktion des Teatro Real mit den Opern in Malaga und Pamplona ist erreicht. (frs)