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Fakten zur Aufführung 

DON PASQUALE
(Gaetano Donizetti)
28. November 2000


Opera Zuid Maastricht


VERSTÄNDNISVOLLE NOSTALGIE

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Wen überrascht schon die Opernkomik der sexuellen Irrungen und Wirrungen alter Herren, wenn senile Fußballpräsidenten auf Weihnachtsfeiern koitieren? Da hat Donizettis "Don Pasquale" schon Witz, wenn die urkomische Geschichte als Metapher auf den Niedergang einer Epoche vorgeführt wird, durchaus mit Zuneigung für das Untergehende erdacht und in Szene gesetzt von Dalia Ibelhauptaite für die muntere Opera Zuid in den Niederlanden. Gideon Davcy hat dazu eine Bühne im Art-deco-Stil entworfen, auf der ein ironisches Geschehen mit Attributen des Stummfilms abläuft, Charlie Chaplins Tramp als running gag - fast im Stile Monty Pythons.
Das Limburgs Symphonie Orkest spielt dazu unter Janichi Hirokami betont forsch, auf die Finales orientiert, bisweilen ohne die spielerische Leichtigkeit Donizettis zu treffen.
Der Doktor Malatesta des quirligen Geoffry Dolton ist der systemverändernde Strippenzieher; Henk Smits erzkomödiantischer Pasquale durchlebt die Phasen des Abschieds vom letzten Hochgefühl über die verzweifelte Resignation bis zur belohnten weisen Einsicht ins Unabänderliche. Der Ernesto Marcel Reijans - mit schönem Belcanto-Legato - bleibt der wider alle Gerechtigkeit absiegende Schnösel und auch die lebenslustige Norina hat keine neuen Perspektiven zu bieten - eigentlich hat Pasquale schon den Zeitgeist vorgegeben; doch Jenny Grahn singt die kapriziöse Rolle mit äußerst stimmschönem Sopran!
Das aufgekratzte Publikum in Venlo tat seiner Begeisterung keinen Zwang an; ohne Zweifel ein großer Erfolg für die internationale Opera Zuid mit niederländischem Flair. (frs)