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Fakten zur Aufführung 

JAKOB LENZ
(Wolfgang Rihm)
11. Juni 2003


Landestheater Linz




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Zerstörte Identität

Büchners Text "Lenz" wird von Wolfgang Rihm in Klänge, Geräusche, Melodien, Worte umgesetzt: der genialische Dichter Lenz verliert seine Identität, versucht Äußeres in sein gebrochenes Inneres zu holen, scheitert am Unverständnis der Umwelt.

Ingo Ingensand interpretiert mit dem kleinen Ensemble des Bruckner Orchesters Linz den emotional-düsteren Klang des psychischen Untergangs.

Brigitta Gillessens Regie fehlt die transzendierende Dimension, sie unterliegt offenbar dem Irrtum, im Alltäglichen sei das Tragische zu greifen.

Dabei bietet die Bühne Ute Lindenbecks mit schräger Spielfläche mit enger Seitenbegrenzung und schmalem Ausblick in die domestizierte Natur beste Voraussetzung für abstrahierende Erkenntnisgewinnung.

Lauri Vaser ist ein irritierend selbstquälerischer Lenz, besticht durch intensives Spiel und emotionales Singen. Die weiteren Rollen - William Masons Oberlin und Thomas Scharrs Kaufmann - werden kompetent interpretiert.

In Linz stößt das durchaus sperrige Stück auf großes Publikumsinteresse: in den vollbesetzten Kammerspielen herrscht spannungsvolle Aufmerksamkeit, den Akteuren wird nachhaltig applaudiert. (frs)


Foto: © artner/pausch