Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

LA TRAVIATA
(Giuseppe Verdi)
15. Januar 2004 (Wiederaufnahme)


Oper Leipzig




Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Allein mit den Gefühlen

Fiorella Burato ist eine alleingelassene Violetta, spielt hingebungsvoll den Leidensweg ihrer Gefühle und fasziniert mit dunklem Timbre, emotionaler Intensität und verführerischem Legato - ein sensationeller Auftritt! Mit Stefano Secco ist in Leipzig der Prototyp des labilen Alfredo zu erleben, doch fehlt seiner Italianita die bezwingende Kraft der triumphierenden Stimme. Tommi Hakalas Germont beeindruckt mit einem flexibel-dramatischen Bariton, ist der Heuchler par excellence. Comprimarii und Chor bieten prima Verdi-Gesang.

Das Gewandhausorchester geht unter Ivan Anguelov eher sinfonisch vor, lässt aber Feinheiten in der Abstimmung vermissen und vermag nur phasenweise lyrisch-gefühlvollen Wohlklang zu vermitteln.

Auf gläsernem Boden, aus dem weiße Blumen entstehen, mit verwirrt platzierten Stühlen auf leerer Bühne - so gibt Frank Philipp Schlößmann den Raum für die öffentliche Einsamkeit der Violetta vor.

Andreas Homoki lässt die leidende Violetta in der Konfrontation mit "der Gesellschaft" und den distanziert-egoistischen Alfredo und Germont allein, eine hoch eindringliche Präsentation, die Inkarnation der von allen verlassenen Frau.

Das wohl typische Leipziger Publikum bejubelt die Protagonisten der Wiederaufnahme (Premiere 1996) enthusiastisch, bei vielen glänzt die Träne im Auge - und vor allem: nach Fiorella Buratos ergreifender "Addio al passato" kein stimmungstötender Applaus! (frs)