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Fakten zur Aufführung 

DIE ZAUBERFLÖTE
(Wolfgang A. Mozart)
11. Juni 2006
(Premiere: 1.5.06)

Goethe-Theater Bad Lauchstädt
Opernhaus Halle

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Der Tempel der Weisheit

Es gelinfgt ein Opern-Wunder: Die Aktualisierung des Mythos - Tamino als Retter von Büchern aus der brennenden Amalia-Bibliothek, angegriffen von Faschos - und die faszinierende Nutzung der Möglichkeiten des Lauchstädter Theaters mit genuinen Verwandlungen, Versenkungen und Soffitten-Licht. Pet Halmen sieht Goethe als Sarastro, die Amalia-Bibliothek als Tempel der Weisheit, gibt dem Papageno als menschlichen Pinguin, denkt vorsichtig reflektierend. Ein bedeutsamer Abend im traditionsreichen Goethe-Theater, ein wichtiger Beitrag für die Händel-Festspiele.

Die Solisten überzeugen samt und sonders: André Eckert als sonorer Sarastro, Nicholas Sales lyrisch-energisch als Tamino, Evgenia Grekova als intensive Pamina, Anja Maria Kaftan als höhensichere Königin der nacht, Gerd Vogel als "netter" Typ Papageno mit flüssigen Bariton und großartig auftrumpfende Sänger wie Raimund Nolte als Sprecher, Anke Berndt als Erste Dame und Richard Brunner als Erster Geharnischter sowie das gesamte Ensemble begeistern mit gefühlvollem Mozart-Gesang - der zugleich die musikalische Verbindung zur Händel-Ära deutlich macht.

Klaus Weise leitet das Orchester des Opernhauses Halle souverän, passt sich den Gegebenheiten der Akustik des winzigen Hauses an, lässt den Zeuber der Mozart-Musik allerdings nur selten "überirdisch" leuchten.

Das gemischte Händel-Festival- und eher touristisch orientierte Publikum folgt aufmerksam und würdigt das Erlebte mit Respekt und langanhaltendem Applaus. Nur: Da sitzen auch die bräsigen Fotografierer; im Haus-Prospekt wird martialisch gewarnt, doch fehlt die konsequente Durchsetzung des störenden und rechteverletzenden Foto-Verbots - man sollte da Exempel statuieren! (frs)