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Fakten zur Aufführung 

DER UNTERGANG DES HAUSES USHER
(Philip Glass)
13. Mai 2009
(Premiere: 9. Mai 2009)

Theater Krefeld/Mönchengladbach


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Tiefe Ängste

Düstere Ruinen, Kirchenfenster mit Glasbildern in gotischen Spitzbögen, dazu endend-nicht endende Treppen im Escher-Stil: Andreas Janders Bühnen-Gruselkabinett verbreitet mit viel Nebel und mysteriösem Licht die angemessene Poe-Atmosphäre.

Und Christian Tombeil inszeniert geheimnisvoll-ambivalent eine abgründige Geschichte um existenzielle Ängste und psychotische Aggressionen - nimmt das Vexierbild der Bühne auf, lässt den Darstellern Zeit und Raum für ihre unbegriffenen Psychosen, entwickelt ein kommunikativ hoch spannendes Spiel zwischen Realität und Imagination.

Kenneth Duryea hat die impulsiv unter die Haut gehende Minimal Music von Philip Glass offensichtlich mit all ihren Schattierungen total verinnerlicht, leitet mit sensiblem Dirigat die präzis aufspielenden Niederrheinischen Sinfoniker zu atemraubendem Spiel: perfekt in den Nuancen, ausdrucksstark in den minimalen Variationen!

Michael Kupfer interpretiert den (Pseudo-)Beobachter William mit dramatischer Attitüde; Johannes Preißinger verleiht dem zwiespältigen Roderick hintergründige Dämonie; Isabell Razawi fasziniert mit wortlosen Tonbögen mit geradezu halsbrecherischen Variationen in extremsten Tonlagen; Christoph Erpenbeck mit sonorer Grundierung und Markus Heinrich geben kommentierend-wissenden Diener und Arzt. Das Krefelder Ensemble ist in höchster Rollen-Intensität zu erleben!

Was Wunder, dass im so gar nicht provisorischen Krefelder Theater auf Zeit ein fasziniertes Publikum dem „gruseligen“ Geschehen gebannt folgt - und den Gedanken an die so gar nicht „klassische“ Musik überhaupt nicht aufkommen lässt! Geradezu euphorische Zustimmung zu einem grandiosen Opern-Abend! (frs)

 








 
Fotos: Matthias Stutte