Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DON GIOVANNI
(Wolfgang A. Mozart)
2. Februar 2002 (Premiere)


Theater Krefeld


AIRPORT SEX

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Don Giovannis Unglückstag wird in Krefelds munterem Theater in eine popart-rote Airport-Empfangshalle verlegt (optisch faszinierende Bühne: Hans Martin Scholder). Thomas Krupa sieht nicht den unbändig liebenden Renaissance-Beau, sondern einen Managertypen auf Sexjagd. In der Personenführung setzt er auf Tableaus, in denen sich die Protagonisten wie Hanson-Figuren präsentieren: zum Stillstand gekommene Alltagshektik ohne "Überhöhung"; und so ist auch das Schlussensemble schlicht konstatierend: so geht's eben! Sollten wir in Zukunft die Hektik der Flughäfen auf frustrierte sexual maniacs absuchen?

Anthony Bramall lässt einen phantasievollen Mozart aus dem Graben erklingen, und die Niederrheinischen Sinfoniker nutzen die Chancen zu differenziertem Spiel, wunderschön anzuhören, ohne Verkrampfungen, mit leichter Scheu vor den dissonanten Brüchen.

Chor und Ensemble sind ansehens- und hörenswert: mit Philip Rock und Ulrich Schneider bietet das Haus Baritonstimmen von Klasse auf, profundes Timbre, feines Legato, große Spielfreude (Don Giovanni und Leporello). Die Damen wissen die Raffinessen mozartscher Erfindungskraft virtuos und einfühlsam zu nutzen: Debra Hays als irrende Zerlina, Carola Guber als verstörte Elvira und Janet Bartolova als detektivische Anna. Mikhael Lanskoi ist ein komödiantischer Masetto; mit Man Taek Ha wird der Ottavio zum sängerischen Erlebnis und endlich ist auch mal ein Komtur mit profundem Bass zu erleben: Guido Jentjens.

Eine vorzügliche Aufführung wird entsprechend gefeiert, wobei fehlende Buhs und Bravos für das Regieteam keine prickelnde Premierenstimmung aufkommen lassen. (frs)