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Fakten zur Aufführung 

LIMONEN AUS SIZILIEN
(Manfred Trojahn)
24. März 2003


Oper Köln

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"Gesellschaftskomödie"
Von Franz R. Stuke

Manfred Trojahn komponiert zu Pirandellos Komödie über sexuelle Irrungen und Wirrungen in bürgerlichen Verhältnissen eine eher konventionell verstärkende Musik. Die kurzen Szenen (70 Minuten insgesamt) lassen es nicht zu, Gefühle intensiv zu entfalten - von opernhafter Sensibilisierung ganz zu schweigen; Prandellos bittere Gesellschaftskritik wird nicht "hörbar". Der Versuch von Ulrich Schulz, das Orchester auf der Bühne zu platzieren, im Hintergrund einen abstrakten Spielraum im "verschließbaren Kasten" zu installieren und auf dem "Deckel" des Orchestergrabens dem Publikum nahe zu kommen, ist optisch durchaus eindrucksvoll, scheitert aber schon an der Größe von Bühne und Auditorium.

Günter Krämers Comeback als Kölner Regisseur spielt mit den Figuren, belässt es aber bei effektvollem Hin und Her mit durchaus "komisch-kritischen" Personenkonstellationen - emotional intensiv wird das Potpourri individueller Beziehungsverwechselungen jedoch nie.

Das Gürzenich-Orchester unter dem agilen Jürg Henneberger intoniert Trojahns weitgehend eingängige Komposition mit erstaunlicher Perfektion, kann aber keine Funken schlagen, da die Substanz fehlt.

Mit Melanie Walz, Thomas Mohr, Andrew Collins, Regina Richter, Daniel Kirch, Julie Kaufmann und Martin Finke präsentieren sich spielfreudige Sänger-Darsteller, die sowohl die exzeptionellen Passagen des Sprechgesangs beherrschen als auch den ariosen Elementen Leben verleihen.

Das Publikum in Köln reagiert gespannt, applaudiert respektvoll ohne Begeisterung. Trojahns Kurz-Oper ist offenbar kein Fanal für das erwartete moderne Musiktheater. (frs)