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Irrwitz
"Irrwitzig" findet Martin Duncan die Konstellationen in Prokofjews "Orangen"
- und er vermengt auf der Bühne klassisches Märchenspiel mit absurdem
Theater, commedia dell'arte und postmodernen Gags zu einem höchst vergnüglichen
Bühnenspektakel.
Tim Hateley steckt die Akteure in ebenso skurrile Kostüme - die "Sonderlinge"
mit allesamt "Elvis-Tolle" - lässt unter historisierenden Wolkenstores
mit barocken Proszeniumslogen spielen, baut phantasievoll-verwinkelte
Räume.
Das Gürzenich-Orchester spielt sich unter Peter Feranec in einem mitreißenden
Klangrausch, feuert den Wettlauf zwischen den Prinzipien Rosmantik-Realismus
bzw. den Phantastischen und den Sinistren permanent an und lässt Prokofjews
Feuer lodern.
Das Kölner Ensemble agiert kongenial: Alexander Fedin als melancholischer
Prinz, dem das erste Lachen hinreißend gelingt, Katja Boost mit Mut zur
Karikatur als Clarice, Hauke Möller als quicker Truffaldino, Dalia Schaechter
als intrigante Fata Morgana. Sie alle beweisen neben ihrem körperlichen
Engagement ihre sängerischen Qualitäten in musikalischen Konstellationen
ohne Bravour-Arien und eingängige Melodien.
Das phantastisch mitgehende (junge) Publikum geht auf die optischen, komischen,
musikalischen Angebote impulsiv ein, fühlt sich glänzend "unterhalten"
und bejubelt Sänger und Orchester. Auch so etwas ist in Köln möglich!
(frs)
Karten unter (0221) 221 28 400 |
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