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Fakten zur Aufführung 

DIALOGUES DES CARMELITES
(Francis Poulenc)
4. April 2004


Bühnen der Stadt Köln




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Düstere Ausweglosigkeit

Günter Krämers Poulenc-Inszenierung findet den emotional bewegenden Ausweg aus dem Dilemma der eher reaktionär-katholisch-fundamentalistischen Vorlage: in dem tief beeindruckenden Opfergang der Blanche geht es nicht um das Prinzip des Todes als Ausweg aus einem bedrohten Leben - eben das heroisierte Märtyrertum - sondern um existentielle Angst, deren Gründe präsent sind.

Gottfried Pilz schafft eine großräumige Bühne in tiefem Schwarz mit elektrisierenden Lichteffekten, großen Wänden, die Fluchtwege weisen, aber auch Einfalltore des Terrors sind.

Ansrine Styndyte spielt die engelsgleiche unschuldig-naive Blanche mit tief anrührender Empathie; Rita Gorr, schon 1957 bei der Premiere dabei, fasziniert als verzweifelte Priorin, Andrea Andonian ist die hin- und hergerissene Mutter Maria in auswegloser Bedrohung, das Ensemble bietet ein ergreifendes Beispiel für die Möglichkeiten der Oper als kollektiver Ausdruck "großer" Gefühle.

Rainer Mühlbach begleitet mit dem zuverlässigen, etwas unkonzentrierten Gürzenich-Orchester die Poulenc-Musik im Stil des französischen Erbes mit spätromantischen Melismen und impressionistischer Spiritualität höchst sensibel in Übereinstimmung mit der Bühnenhandlung und den Solisten.

Im gut besuchten Kölner Opernhaus verfolgt ein konzentriertes Publikum das intensive Geschehen gebannt - braucht nach dem erschütternden Schluss die atemholenden Momente bis zum überaus herzlichen Applaus - der sich ganz intensiv auf Rita Gorr konzentriert. (frs)


Karten unter (0221) 221 28 400






Fotos: © Klaus Lefebvre