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Fakten zur Aufführung 

CALIGULA
(Detlef Glanert)
21. Dezember 2006

Oper Köln

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

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Brutale Träume

Caligula nach Camus - Detlef Glanert schafft nach dem pointiert-reduzierten Libretto von Hans-Ulrich Treichel eine spannungsgeladene Musik mit einer Orchestrierung, die sich auf die brutal-zerstörerischen Träume des Monsters Caligula fokussiert .

Christian Pade inszeniert einen qualvollen Laborversuch der Suche nach Glück und Unsterblichkeit, der über Leichen geht.

Die schwarz-weiß abweisende Bühne von Alexander Lintl vermittelt die Welt Caligulas und seiner Opfer als geschlossenes System. Regie und Bühne schaffen kongeniale Bedingungen für Glanerts vielschichtige Komposition!

Markus Stenz gelingt mit dem hellwachen Gürzenich-Orchester eine brillante Interpretation, die sowohl Glanerts Amalgam von Melodie und Rhythmus als auch die enorme Dynamik und die intensiven Passagen geradezu beschwörend vermittelt.

Ashley Holland verkörpert einen Caligula, der nicht der stumpfe Idiot ist, sondern in seiner psychotischen Sucht nach dem Unmöglichen am Ende krepiert - sängerisch eine Glanzleistung hochvariabler Stimmtechnik und hinreißender Phrasierungskunst. Ursula Hesse von den Steinen gibt der Caesonia elegisch – grundierten Klang; Martin Wölfls Altus besticht durch kriecherische Töne, Andreas Hörl ist mit knorrigem Bass Caligulas – auch stimmlicher – Gegenspieler; mit Kristina Wahlin als Dichter Scipio, Alexander Fedien als Mucius, Katharina Leyhe als Livia, Werner Sindemann als Lepidus und Anthony Sandle als Mereia sind die Rollen der Begleiter, Feinde und Opfer Caligulas exzellent besetzt.

Leider ist die Kölner Oper nicht voll besetzt; aber das erschienene Publikum lässt sich in den zwingenden Sog von Musik, Gesang, Spiel und Bühne ziehen. Anhaltender Applaus voller Anerkennung und Respekt! (frs)


Fotos: © Klaus Lefebvre