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Fakten zur Aufführung 

HIMMELFAHRT
(Richard Beaudoin)
13. April 2008
(Premiere: 4. April 2008)

Staatstheater Kassel


Points of Honor                      

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Pop-Show

So ist das nun mal seit den Tagen des griechischen Theaters: Der Tragödie folgt das Satyrspiel. In Kassel folgt auf die ergreifende „Menschlichkeit des Todes“ der Jocus des komischen Wärters am Himmelstor. Heinrich Heines Spott aus seinem Todeslager wird in der Regie von Sebastian Müller zum poppigen Event. Als Sünder taucht Pavarotti auf, Elvis ist der launige Petrus und eine schrille Marilyn sorgt im Kreis lieblicher Engel für sexy Stimmung. Warum Heines Seele, Sankt Peter und Erzengel diese Gestalten annehmen, bleibt unerfindlich. Die Regie setzt da auf Nonsense-Effekte à la Monty Python, vermag diese spezifische Form abgründigen Humors aber nicht zu realisieren.

Denn es gibt eine kreischend bunte Bühne mit Leiter, Fahrrad und schwebendem Boot nebst knallig-karikierenden Kostümen von Stephanie Burger – doch dies alles bleibt wie Comic ohne Text.

Richard Beaudoin komponiert eine locker pointillistische Musik, verzichtet auf orchestrale Demonstrationen – und Christopher Ward tut mit dem Theaterjugendorchester des Staatstheaters Kassel vom Bühnenhintergrund wenig, um musikalischen Pep zu vermitteln.

Und was die glänzend agierenden Stefan Adam, Mark Bowman-Hester und Annika Sophie Ritlewski mit adäquat-parodierenden Stimmen präsentieren, bleibt als Heine-Text leider unverständlich.

Das Kasseler Publikum lässt sich animieren – bis auf ein paar Miesepeter, die das 20minütige Durcheinander nach einer Viertelstunde verlassen - und die nun wirklich grandiose Pointe verpassen: Elvis und Marilyn stürzen zurück vom Himmel zur Erde, wo sie denn ja auch zu Hause sind (Big P wird dann wohl wieder zurückkehren, wenn Madonna oben auftaucht – usw. usf.). Viel Beifall für viel (optisches) Vergnügen! (frs)