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Fakten zur Aufführung 

ELEKTRA
(Richard Strauss)
3. April 2005
(Premiere: 3.7.04)

Badisches Staatstheater Karlsruhe

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Hölle des Fundamentalismus

Elektra im fundamentalistisch-zerstörten Nahen Osten. Es leben nur noch die Frauen in schwarzen Tüchern im zerstörten Palast (Bühne – auf dem Programm als „Ausstattung“ abgewertet – von Peter Werner). Elektra wehrt sich gegen die ideologische Gewalt gegen Frauen, wird am Ende vom zurückgekehrten Orest – trotz alternativer Erfahrungen den alten Normen verpflichtet – erstochen. Ein ungemein suggestiver Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Gefährdungen einer „offenen Gesellschaft“ durch religiös bedingten Rigorismus! Robert Tannenbaum gelingt ein hochaktueller Zugriff auf ein altes Thema.

Mit Karen Huffstodt agiert eine ungemein überlebensorientierte Elektra, mit einer faszinierend ausdrucksvollen Stimme, sicher in den mörderischen Höhen, schwelgerisch in den kurzzeitigen Utopien. Gleichwertig die großartige Beverly O’Regan-Thiele als durchaus reflektierte Chrysothemis mit selbstbewusster Phrasierung, die keine Herausforderung auslässt. Der Orest Christof Fischessers beeindruckt sowohl durch aggressive Attitüde als auch durch ungemein kraftvolle Intonation. Beeindruckend die „Mägde“, hochkarätig besetzt mit u.a. Silvia Hablowetz und Barbara Dobrzanska.

Uwe Sandner lässt mit der hellwachen Badischen Staatskapelle die Wechselbäder der Strauss-Musik faszinierend hörbar werden, demonstriert die Kongruenz von Inszenierungsidee mit der Genialität des Hofmannsthal/Strauss-Jahrhundertwerks!

Das Nachmittagspublikum in Karlsruhe ist – wie auch an anderen Orten – nicht mehr das leicht zufrieden stellende Abonnenten-Kontingent: jugendliche Stimmen und gestandene Oper-Enthusiasten vereinigen sich zu wahren Jubelstürmen (die Elektra steht seit Juli 2004 auf dem Spielplan). (frs)