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Fakten zur Aufführung 

LA TRAVIATA
(Giuseppe Verdi)
23. März 2006
(Premiere: 11.2.06)

Stadttheater Hildesheim

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

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Violettas Rausch!

Catherine Veillerobe singt engelhaft schön, entlockt ihrer bewundernswert ausgeglischen-variabler Stimme intensivste Gefühle, beherrscht die Ausdruckskunst des Belcanto mit beglückender Perfektion - eine Violetta im Rausch der Emotionen! Dazu mit Kerem Kurk ein baritonal gefärbter Tenor mit warm strömenden Legato und agiler Stimmführung als Alfredo und mit Theodor Carlson als kraftvoll phrasierender Germont - das Hildesheimer Stadttheater präsentiert ein staunenerregendes Sänger-Trio, das die Verantwortlichen weit größerer Häuser vor Neid erblassen lässt.

Dem eher zurückhaltenden Hildesheimer Publikum ist das respektvolle Staunen ob der zu hörenden ausdrucksvollen Stimmen förmlich anzuhören - wenn denn in die atemlose Stille und die betörenden piani nicht immer wieder undiszipliniert-rücksichtslose ordinäre Huster einfallen.

Regie (Frank Bernd Gottschalk) und Bühne (Eckhard Reschat) sind Lichtjahre von den sängerischen Glanzleistungen entfernt: Ideenlos-statisch läuft eine altbackene Geschichte ab, so als ob im Hause Konsul Drispenstedts ein bürgerliches Drama im Stile des 19. Jahrhunderts statt hat.

Achim Falkenhausen lässt mit dem Orchester des Stadttheaters Hildesheim eine gefühlvoll-zurückgenommene Ouvertüre hören, verliert aber je länger desto schauriger die Contenance: lautstarkes Instrumenten-Behaupten gegen emotional-intensives Singen - so sollte die "Traviata" orchestral nicht angegangen werden.

Das Gesamtkunstwerk Oper reduziert auf die Akteure Sänger und Publikum - das ist anno 06 zu wenig. (frs)